Noch ein paar Gedanken zur Reise, zu den USA und vielleicht ein paar Hinweise für Nachahmer.
Das unsere Reise aus drei Abschnitten (NYC, SF und Wald) bestand, hat natürlich die Erlebnisse verdreifacht und die Menge der gesammelten und zu verarbeitenden Eindrücke fast unüberschaubar gemacht. Im Prinzip würde aber jeder Teil für sich eine tolle Reise ergeben und auch für sich allein funktionieren.
Die ersten beiden Teile haben uns mit Freunden zusammengebracht, mit denen wir eine Weile zusammen leben durften und so Einblicke in deren Alltag gewinnen konnten. Das ist natürlich etwas ganz Besonderes und wir sind sehr, sehr dankbar für die Gastfreundschaft und herzliche Aufnahme.
New York
Es ist ein großer Unterschied ob man die Stadt zum ersten mal besucht und dabei so viel wie möglich von den bekannten Sehenswürdigkeiten sehen will (muss) oder ob man die Zeit hat, sich auf Einzelnes zu konzentrieren oder sich einfach treiben zu lassen.
NY ist in jedem Fall anstrengend. Die Wege in der Stadt sind lang und man sieht vieles nur wenn man zu Fuß unterwegs ist. Die Subway ist zwar immer in der Nähe, aber auch da gilt es lange Wege zu gehen weil die Bahnhöfe groß sind oder der Ausstieg nicht da wo man eigentlich rauskommen wollte.
Spannend sind besonders die Sachen bei denen man sich wie ein New Yorker fühlt. Einkaufen im Supermarkt, Fitnessstudio besuchen, eine Stunde in einer regulären Tanzklasse besuchen, früh in der Rushhour Subway fahren, Bus fahren (Touristen sind meist nur in der Subway unterwegs), an Metrostationen ohne Sehenswürdigkeit aussteigen, Essen in Delis.
Ich habe mich in NYC nie unsicher gefühlt und es gab auch keinen einzigen Vorfall, bei dem in meiner Umgebung irgend etwas Gefährliches passiert wäre.
Man sollte sich nicht unvorsichtiger verhalten als in Deutschland. Auch hier würde ich in Berlin Marzahn nicht mit einem großen Fotoapparat um den Hals spazieren gehen, auch hier sollte man sich überlegen ob man nachts dunkle Parks durchquert und im Umfeld der Discos am Kohlenhof würde ich mich auch nicht rumtreiben wollen.
Wald
Wir hatten uns die Reise durch die Nationalparks durch ein Reisebüro organisieren lassen was zwar bequem war, aber nicht wirklich notwendig ist. Man kann das wirklich alles selbst machen. Ob man dabei viel spart weiß ich allerdings nicht. Die Anzahl der Übernachtungsmöglichkeiten an den Nationalparks ist beschränkt und man findet im Internet eine gute Übersicht welche Hotels es gibt und wie diese bewertet werden (www.tripadvisor.de).
Die Reiseroute selbst wird durch die zu besuchenden Sehenswürdigkeiten bestimmt. Außer den bekannten, in den Reiseführern beschriebenen Sachen, gibt es dann auch wirklich nichts zu besuchen. Vor allem die kleinen Orte unterwegs sind ohne jede Infrastruktur (wenn man mal von schäbigen Motels absieht).
Autofahren ist problemlos. Eine gute Übersichtskarte und ein, in den USA gekauftes Navi sind aber wichtig. Regelmäßiges Tanken beugt unliebsamen Überraschungen und Stress vor. Wir haben nach unserem ersten Greenhorn-Erlebnis fast jede Tankstelle genutzt.
Für die Nationalparks lohnt sich die Anschaffung einer Jahreskarte für 85$ (pro Auto mit max. 4 Personen) weil man dann nicht mehr an jedem Park einzelne Tickets (25$) kaufen muss, was wahrscheinlich Geld aber in jedem Fall viel Wartezeit spart.
Gute Wanderschuhe sind ratsam. Teilweise ist das Gelände doch recht unwegsam und man fühlt sich einfach sicherer als in Turnschuhen zumal die Wege nicht so abgesichert sind wie wir das aus Deutschland gewohnt sind.
Die Anzahl der Restaurants ist sehr überschaubar und es lohnt sich zu reservieren wenn man am Abend nicht in der Line stehen will.
Las Vegas
Ich empfehle ein Hotel ohne Casino. Auch wenn die anderen evtl. etwas billiger sind. Man muss dann immer (auch mit dem Gepäck) durch die ganze unübersichtliche und volle Spielhalle wenn man in sein Zimmer will. Das ist weit und nervt wahrscheinlich ab dem 3. Mal.
Eine Show ist Pflicht. Das Erlebnis ist nicht mit unseren Zirkussen vergleichbar und stellt ein wirkliches Highlight dar.
Der Dresscode ist sehr leger. Man kann sich zum eigenen Vergnügen aufbrezeln aber es wird nicht erwartet.
Allgemein
Essen gehen ist etwas anders als bei uns. Es wird immer platziert. Nach dem Essen bzw. der Frage ob man noch was will gibt es die Rechnung und dann geht man wieder. Die Portionen sind meist sehr groß und das Einpacken der Reste ist üblich. Es gibt immer kostenfrei Leitungswasser (welches aber teilweise abscheulich schmeckt) und es es ist völlig ok wenn man keine weiteren Getränke bestellt. Den Service habe ich fast immer als besser, freundlicher und aufmerksamer empfunden als ich es in Deutschland kenne.
Wäsche waschen und trocknen war in allen Hotels gegen Gebühr möglich.
Internet ist über WLAN in allen Hotels und vielen Gaststätten kostenfrei verfügbar. In großen Städten ist da Starbucks eine sichere Anlaufstelle. Es lohnt sich nicht mit irgendwelchen Mobilfunk-Daten-Lösungen rumzubasteln. Auch wenn mal nur ein geschütztes Netz zu finden ist, reicht meist die Frage nach den Zugangsdaten aus und man ist drin.
Für das Handy habe ich uns zwei Karten von Redpocket gekauft mit US Nummer usw. Hat sich nicht gelohnt, da das Netz oft nicht verfügbar war oder das Telefonieren einfach nicht funktioniert hat. Am Ende doch immer das deutsche verwendet.
Für uns war die gewählte Reisezeit im Dezember ideal. Wir hatten allerdings auch Glück. Wenn man wegen eines Blizzards drei Tage nicht raus kann dann wäre es blöd. Bei uns war es nie so kalt dass wir mit den richtigen Klamotten nicht alles hätten machen können. Der Vorteil waren eindeutig die wenigen Leute. Es gibt einige Stellen die man sich mit vielen Leuten gar nicht oder nur sehr schwer anschauen kann. Die Einfahrt in die NP ist in der Saison in der Regel für PKW nicht gestattet und man muss mit Shuttlebussen fahren. Die Hotels und Gaststätten sind überlaufen und die ganzen albernen Touri-Attraktionen (Westernstadt usw.) laufen auf Hochtouren.