Laos ist ein sehr schönes und außergewöhnliches Land. 

Man bekommt sehr viele exotische Eindrücke ohne sich dabei unsicher zu fühlen.

Alles geht entspannt und friedlich zu. Die Städte sind klein und überschaubar, man läuft also weder Gefahr sich zu verirren noch die Dinge von Interesse nicht zu finden. Der Verkehr ist nicht schlimm, kein Vergleich mit Vietnam oder auch nur Deutschland.

In Vientiane und Luang Prabang kann man sich gut zu Fuß, mit dem Tuktuk oder einem Leihfahrrad bewegen.

 

Das Essen ist lecker und am ehesten mit Thai zu vergleichen. Nicht so raffiniert wie in Vietnam und um einiges schärfer. Sowohl das Streetfood als auch die besseren Restaurants waren immer sehr lecker. Getränke gibt es alle Üblichen plus das Lao-Beer. Nicht gut ist nur der Kaffee. Dafür kann man ruhig in eine, der auch in Laos vorhandenen Ketten gehen.

 

Rauchen ist an vielen Orten und den meisten Restaurants auch im Aussenbereich verboten. Es rauchen viel weniger Leute als in Vietnam.

 

Shopping lohnt nur für die üblichen Souvenirs und Handcraft Produkte der Ethnien. Es gibt auch keine großen Malls oder Einkaufsstraßen.

 

Vom Sozialismus sieht man in Laos fast nichts mehr. Keine Plakate, wenig Denkmäler, keine Lautsprecherdurchsagen, wenig Fahnen. Nur die Schüler mit ihren Pionierhalstüchern erinnern ein bisschen an die DDR.

 

Polizei und Militär sind nicht präsent. Ein paar Verkehrshüter und Sicherheitsleute vor Juwelieren, das war alles.

 

Armut ist nicht sehr sichtbar. Auch in Laos gibt es Bettler und Menschen leben in Hütten. Auf dem Land und vom Fluss aus sind Dörfer zu sehen die elend aussehen, keinen Strom haben, und auch weit von allen Bildungs- und medizinischen Einrichtungen entfernt sind. Wie es den Menschen dort geht kann ich nicht einschätzen, zumindest aber macht niemand den Eindruck, dass es ihm unmittelbar sehr schlecht geht.

 

In den Städten fällt ein Reichtum an dicken Autos auf. Dort sind mehr Landcruiser unterwegs als bei uns. Automässig übrigens alles in Toyota Hand. Das einzige deutsche Auto in LP war ein schwarzer 200D.

 

 

 

 

 

Letzter Tag in Vientiane. So viel hat die Stadt nicht zu bieten und so geht es nochmal durch die gleichen Straßen und zu den gleichen Tempel. 

Trotzdem oder gerade deshalb sehr schön und totally relaxed.

Ein Tempel etwas am Rand ist doch noch zu erwähnen. Dort ist deutlich mehr Leben von normalen Leuten zu spüren. Alles viel bunter und greller. Musik ist zu hören, Autos parken den Tempel zu. Ein Fest wird vorbereitet, wahrscheinlich für die jungen Mönche. Dazu sind in einer Halle mehrere „Geschenkhütten“ aufgebaut. Ganz gerecht, alle mit den gleichen Geschenken gefüllt (Ventilatoren, Reiskocher, Decke, …) und mit Geldscheinen geschmückt.

 

Im Tempel selbst sitzt ein alter Mönch und bindet jedem, der das möchte und einen kleine Spende abgibt, unter wichtigem Murmeln, ein buntes Band ums Handgelenk.

 

Eine bunt und wild geschmückte Stupa ist speziell für Schwangere hilfreich. Dort wird gebetet und geopfert sowie gleichzeitig fotografiert und die Familie per Telefon auf dem Laufenden gehalten.


 

 

Als letzten Tempel noch den ältesten. Der ist irgendwie wichtig und wird von den Behörden bewacht. Gleich wird es albern, mit langen Pflicht-Röcken, lächerlichen Hinweisschildern und Fotografierverbot.

 

Der Wandelgang beherbergt tausende kleiner Buddhafiguren, der Tempel selbst wunderbare Wandmalereien, rekonstruiert mit deutscher Hilfe .


Hier noch ein paar lustige Bilder zur Ungleichbehandlung von Laoten und Touristen (sinnvoll und richtig), dem Kindergarten, einer japanischen Bar und dem Blick nach Thailand.


 

 

 

Zum Abschied nochmal die Mönche beim Essen sammeln besucht, diverse Tempel ein zweites mal, den „Tempelberg“ bestiegen, die alte französische Architektur bestaunt , geshopt, Kaffee, Mangoshakes, Lime Sodas getrunken, Suppe gegessen, ….

Ach und eine laotische Massage ertragen. 

 

 

Am Abend ging es dann zurück nach Vientiane. Lao Air maCht einen guten Eindruck, denen muss man ein erfolgreiches Wachstum wünsche. Ein bisschen Konkurrenz täte der Thai gut.


Am vorletzten Tag waren schon fast alle Tempel besucht und es war sehr heiss, so dass eine Bootsfahrt zum botanischen Garten verlockend war.

 

Der Garten ist recht neu und wird von einem NGO betrieben. Ziel ist die Vermittlung von Wissen über die laotische Botanik.

 

Ein eigenes Boot, welches einmal pro Stunde fährt, bringt die Touristen in einer halben Stunde zum Garten. Nach einer kurzen Einführung hat man dann Zeit zum Spazieren, Fotografieren und Staunen. 

Es war leider auch dort fast unerträglich warm und vor allem die Luftfeuchte von 100% maCht den Spaß sehr schwitzig.

Einige besondere Tiere, wie den riesigen Tausendfüßler, Eidechse und schöne Spinnen gesehen. 

 

Sehr fein dann die eiskalte Kokosnuss.



Ein Dinner in einem Restaurant mit Laotisch-Schweizer Crossover Küche, welches auch noch ein Krabbeltier Menü anbietet. Genau mein Ding.

 

Der Chef des Restaurants „Blue Lagoon“ ist ein Laote, welcher lange Zeit in der Schweiz gelebt hat. Die Karte ist dementsprechend auf laotisch und deutsch verfasst und es gibt sowohl traditionelle Küche, als auch Züricher Geschnetzeltes. Das ganz Besondere ist aber ein Insektenmenü für Einsteiger. Alles sehr lecker gemacht und immer mit dem Fokus, dass der Gast wirklich Insekten isst, aber nie welche sieht.

 

Als Vorspeise gab es eine „Kokossuppe mit Ameiseneiern“ und als Hauptgang „Heuschrecken Tagliatelle mit gerösteten Grashüpfern“ . Die Nudeln sahen aus wie Vollkornnudeln, schmeckten aber besser 🙂 und waren aus gemahlenen Grashüpfern gemacht. Die frittierten waren schon noch als solche zu erkennen, waren aber ganz cross und knusprig und schmeckten eigentlich nur nach Salz.

 

Im Gespräch meinte der Chef, er möchte die guten und nahrhaften Insekten den Europäern näher bringen und hat deswegen ein Menü entworfen, welches den Einstieg leicht macht und nur den Geschmack bewerten lässt.

 

 

Ich fand es Klasse.


Fahrt zu dem Wilderness Highlight, ca 30 km außerhalb der Stadt, dem Waterfall.

Eigentlich waren es am Ende drei Sehenswürdigkeiten in einem Ritt. Der Wasserfall, die Bären-Rettungs-Station und ein Butterfly Park.

Mit dem Tuktuk dauert es ca. eine Stunde durch Wälder und kleine Dörfer. Angekommen in einem echten tropischen Regenguss, der dann für eine Stunde in eine Restaurant zu Cola und Mango-Shake zwang.

Der Wasserfall selbst ist wirklich schön und imposant, noch mehr Spaß würde bestimmt das Baden in den Sinterbecken machen. Aber dazu waren zu viele andere Besucher da.

 

Sehr wichtig die Station für gerettete Bären. Nicht besonders schön, aber da als reine NGO nur von privat und durch Spenden finanziert ist wohl noch nicht mehr möglich. Die Leute retten Bären aus Käfigen, in denen sie nur wegen ihrer Gallenflüssigkeit unter schrecklichen Quälen gehalten werden. Alles nur, weil diese Galle in der TCM eingesetzt wird und die Chinesen glauben, davon wieder mal einen hoch zu bekommen. Ekelhaft.

 

 

Ganz das Gegenteil der Butterfly Park. Errichtet und betrieben von zwei Holländern, kann man dort Schmetterlinge und Pflanzen sehen und im Anschluss Kaffee und Kuchen genießen. Sehr schön gestaltet. 


Am frühen Morgen den Donation-Walk der Mönche besucht. Beim Sonnenaufgang laufen diese, in langen Reihen, durch die Stadt und holen sich die Lebensmittel Spenden der Gläubigen ab. Das ist meist Klebreis, aber auch Schokoriegel etc.

Die Mönche leben von dem was sie gespendet bekommen und für die Gläubigen dient es dem Aufbau von gutem Karma, zu spenden. Klassisches Win- Win.

Überall hier hängen Anweisungen wie man sich als Tourist zu verhalten hat. Kein Blitz, Mönche nicht anfassen, nichts spenden wenn man kein Buddhist ist etc. Ist wohl nötig….

 

 

Danach noch eine Runde über den Morning- Market. Viel Schönes und Leckeres, aber auch wieder sehr Gruseliges. 




Der zweite Teil des Überland-Ausfluges ging mit dem Bus vom Mekong zurück nach Luang Prabang.

Der Regen hat am Morgen aufgehört. Das war natürlich Klasse, weil sonst aus dem Kleinbus nicht viel zu sehen und die Fahrt durch die Berge auch ziemlich gefährlich gewesen wäre.

So haben wir nur eine Stunde warten müssen, bis der dicke Radlader den verunfallten chinesischen LKW aus dem Weg geräumt hat.

 

Laos macht auch auf dem Land einen guten Eindruck. Alles sehr aufgeräumt. In anderen Ländern habe ich oft, an den Rändern von Dörfern, Müllhalden gesehen, oder die „Höfe“ selbst waren vermüllt, nicht so hier. 

Auch sieht man kein offensichtlich schlimmes Elend. 

 

Der ersten Stop in einem Dorf, in dem sich Fahrer und Guide mit Reisschnaps eindecken wollten, der dort gebraut wird. Schmeckt nicht schlecht, hat es aber zu Recht nicht auf eine Spezialitätenliste gebracht. Frauen an Webstühlen die in ganz traditioneller Handarbeit Stoffe herstellen.

Natürlich auch hier wieder ein Tempel.

 

Nächster Stop auf einem Markt mitten im Wald. Die Frauen, die diesen Markt betreiben gehören zu einem Volk, welches wirklich noch in den Wäldern lebt. Bei deren Kindern kann man nicht von irgendeiner Schulbildung ausgehen. Die laotische Regierung hat schon viele dieser Gruppen in richtige Dörfer umgesiedelt. Kann man sicher drüber streiten, aber die Chancen auf Bildung und Gesundheit sind dort auf jeden Fall höher als im Wald.

Die Schlange, die dort in Stücken verkauft wurde weckte den Gedanken, dass es davon bestimmt nicht nur die eine gibt….

 

Letzte Station ein Dorf der Hmong. Die größte ethnische Gruppe in Laos. Das war sehr interessant. Mit einem richtigen, aktiven, trommelnden und die Geister beschwörendem Schamanan. Keine Ahnung ob wegen der Touris, aber ich glaube fast, das war echt.

 

In diesem Dorf bin ich dann auch die Hefte und Stifte losgeworden die ich aus Deutschland mitgebracht habe. Ich hoffe es wird gut verteilt und die Kids können was damit anfangen.


Schon vor ein paar Tagen war der Taifun auf den Wettervorhersagen zu sehen. Dass die letzten Ausläufer jetzt zu zwei Regentagen führen, und diese ausgerechnet mit dem Boots Trip zusammenfallen, ist ein bisschen schade. Aber eigentlich auch garnicht so schlecht. Erstens war deswegen nicht viel los auf dem Fluss und zweitens waren die Temperaturen ganz angenehm.

Mekong, das verbindet sich immer noch mit Nachrichten Bildern, die ich als Kind im Fernsehen über Vietnam gesehen habe. Jetzt schippere ich selbst darauf rum und es ist absolut friedlich.

Der Fluss ist ziemlich breit und voller Untiefen. Der Bootsführer wechselt ständig zwischen den beiden Uferseiten. Die Farbe des Wassers ist durchgehend braun. Das liegt vielleicht auch am Ende der Regenzeit mit dem höchsten Wasserstand des Jahres.

 

Gesehen habe ich ein Höhle mit tausenden Buddha Statuen und einer imposanten Spinne sowie viel, viel Grün. Der Besuch in einem Flussdorf ist dem Regen zum Opfer gefallen.

 

Morgen geht es mit dem Minivan quer durchs Land zurück nach Luang Prabang.


Luang Prabang, die alte Königsstadt.

Eine sehr friedvoller und heiliger Ort. Es gibt ganz viele Tempel, Klöster und die safrangelben Gewänder der Mönche prägen das Straßenbild. Die Tempel sind alle wunderbar restauriert ( UNESCO Weltkulturerbe) und sie sind alle in „Betrieb“, also bewohnt von Mönchen und Teil des sehr lebendigen Buddhismus hier.

 

In der Altstadt gibt es dann noch die Morgen- und Nachtmärkte. Gemüse, Kräuter, Obst und allerlei Lebensmittel, die ich zwar gern probieren aber doch nicht wirklich oft essen möchte. Bis jetzt hat sich aber immer noch keine Gelegenheit zum Testen von Insekten ergeben….

 

Ich habe den Eindruck, als wäre der Sozialismus hier weniger erfolgreich gewesen als in Vietnam. Es gibt keine Plakate oder rote Fahnen und auch an den administrativen Gebäuden finden sich Geisterhäuser. Die Mauer um den Park mit der überlebensgroßen Präsidenten Denkmal, ist mit Buddha-Figuren geschmückt.

 

Beeindruckend und erschreckend der Besuch im UXO Center ( unexploded ordnance ). Dort sieht man, welche Mühe es macht, dieses kleine Land von den Unmengen an Bomben zu räumen, die hier noch liegen. Und man sieht, wie menschenverachtend die Waffen waren, welche die USA in dem Krieg eingesetzt hat.