So, nun isses rum.Sitze im Fluzeug nach Hamburg und eben überfliegen wir die Küste von England.Gestern hatten wir noch einen erlebnisreicher Tag mit Besuchen in Stone Henge, Avebury und Windsor.Viel Autofahrerei, aber wir wollten nicht weit weg vom Flughafen übernachten.
Das Fahren hier ist nicht so schwierig. Die falsche Seite hat man schnell intus und auch den Scheibenwischer statt des Blinkers macht man nur ein paar mal an.
Nur den Sicherheitsgurt zum Anschnallen habe ich bis zum letzten Tag links von mir gesucht.Avebury ist ein kleiner Ort, kaum 30km von Stone Henge entfernt mit dem größten Steinkreis Europas. Im Gegensatz zu Stone Henge kann man an diese Steine ran, kann sie anfassen, sich dran lehnen, drauf klettern… Der Steinkreis geht mitten durch das Dorf bzw. ist Teil von ihm. Die Schafe weiden zwischen den Steinen, die Farmer haben daneben Korn angebaut. Ich finde, das ist ein sehr richtiger Umgang mit den geheimnissen der alten Druiden.

In Windsor sind wir erst 17.00 Uhr angekommen und um die Zeit werden die Museen und Geschäfte geschlossen. So konnten wir das Haus der Königsfamilie nur von aussen betrachten. Ich finde, dass dieser Palast noch viel eindrucksvoller die (vergangene?) Macht der Königs ausdrückt als der Buckingham Palace.

Dinner beim Japaner aber aus alter Tradition noch zwei Real Ales im Pub.Heute Morgen gleich die richtige Einstimmung für die Rückkehr gefunden:

Nach einem, nochmals erlebnisreichen Tag, ist nun der letzte Abend gekommen. Ein nettes Pub in Windsor als letztes Quartier. Liegt direkt in der Einflugschneise von Heathrow, so daß wir alle fünf Minuten an den Heimflug morgen erinnert werden.

Ein magischer Ort. Ich glaube dem Guide. Würde man alle Steine entfernen und alle Wälle und Gräben einebnen, dann bliebe dies ein spezieller Ort. Selbst ich spüre das hier etwas Besonderes ist. Die größte Frage ist nicht das Wie, sondern das Warum. Warum bauen hier Menschen seit Tausenden von Jahren an einem Kreis aus Steinen? Warum pflegen und hegen die Menschen die hier lebten diesen Platz? Warum schleppt man Steine über Hunderte von Kilometern hier her?Vielleicht gut, dass wir diese Frage nie wirklich beantworte werden.

Den Besuchern ist es nicht gestattet bis ganz an die Steine heranzutreten oder gar ins Zentrum des Kreises zu gehen. Und so schleichen die Besucher auf einem Wiesenweg rund um das Werk, lauschen ihren Audioguides, machen viele, teils alberne Bilder und halten meistens die Klappe.

Seit Montag sind wir an der Jurassic Coast. Ein Stück Küste im Süden zwischen Lyme Regis und Weymouth. Haben ein mittelschönes B&B mitten in West Bay gefunden. Leider hatten wir in unserer Planung den Feiertag am Montag vergessen, so dass das Finden einer Unterkunft etwas schwieriger war. Aber am Ende auch wieder kein wirkliches Problem.Hier an der Küste ist deutlich mehr los als an unseren bisherigen Stationen. Das ist offensichtlich Urlaubsgebiet der Engländer. Mit Rummel und Wohnwagenparks. Aber auch hier gilt, ein paar hundert Meter vom Ort entfernt endet der Spuk und man ist wieder allein unterwegs.Heute haben wir uns eine Swannery, die berühmte Cecil Beach und einen weiteren Garten angesehen.Die Abbotsbury Swannery, Dorset gibt es seit dem Mittelalter und sie wurde ursprünglich gegründet um die Schwäne des Königs zu pflegen. Heute wird diese Tradition fortgeführt, aber nur noch aus Nettigkeit den Tieren gegenüber und für die Touristen. Gegessen werden die Viecher ja nicht mehr.Sehr hübsch mehrere 100 Schwäne auf einem Fleck zu sehen.
Die Cecille Beach ist ein weiteres Naturwunder. Ein Damm aus Milliausend Kieselsteinen erstreckt sich über 22 km an der Küste entlang und bildet eine vorgelagerte Küstenlinie. Der Damm ist ca. 100m breit und 20m hoch. Dahinter hat sich ein Fleet gebildet, welches seltene Vögel und Pflanzen beheimatetDie Brandung an den Kieseln verursacht ein intensives Geräusch. Baden darf man hier nicht, da es unmöglich ist, über die Kiesel wieder an Land zu kommen.
Der Garten war wieder beeindruckend, wie alle englischen Gärten die wir bis jetzt gesehen haben.
Den Abend haben wir in Weymouth verbracht, einem etwas größeren Hafenstädtchen mit breitem Sandstrand und dem entsprechenden Tourismus. Das Dinner aus frischesten Seafruits war köstlich.

Eine sehr eindrucksvolle Landschaft voller Gegensätze und Überraschungen.

Weitläufige, sehr hügelige Wiesen soweit das Auge reicht. In den Wiesen grosse Granitsteine. Die sind entweder von Natur aus dort oder wurden von den Vorfahren aufgestellt, zu Kreisen angeordnet oder zu Gräbern verbaut.
Die Wiesen sind teils durh lange, niedrige Steinmauern unterteilt. Einzelne windflüchtende Bäume stehn rum. Die Landschaft hat eine braungrüne Farbe, unterbrochen von grünem Farn, gelben Blüten, violettem Heidekraut.
Zwischen all dem sieht man weisse knudelige Punkte, die Schafe oder etwas grössere braune, schwarze, weisse, gescheckte …. die Kühe.
Und dann gibt es noch die wilden Pferde. In allen Farben, eher klein.Manchmal sind noch kleine Fohlen bei den Stuten. Noch sind die Herden gemischt, aber es wird versucht, die Moor Ponys wieder anzusiedeln, die ursprünglich hier zu Hause waren.


In wie weit die frei lebenden Herden genutzt werden, habe ich nicht rausbekommen. Zumindest die Schafe sind alle farbig markiert, was auf eine Nutzung schliessen lässt. Wahrscheinlich sind die Viecher auch im Winter draussen, weil es keine grossen Ställe gibt.

Die Ortschaften sind grau, grau in der Farbe des Granits, aus dem der Boden hier besteht und der in Steinbrüchen abgebaut wurde und noch wird. Der Stein für die Säule auf dem Trafalgar-Square und der Towerbridge sind von hier. So schliessen sich auch die Urlaubskreise.

Im ersten Moment denkt man bei der Betrachtung der Landschaft an unberührte Natur, aber es handelt sich um eine sehr alte Kulturlandschaft. Ganz früher war die Gegend bewaldet und es gab keine Moore. Nachdem der Wald abgerodet wurde, um Viehzucht zu betreiben, entstanden durch Übersäuerung und wegen des Granitbodens die Moore.

Wir wohnen in Princetown im Pub. Nicht im Gastraum sondern die betreiben noch ein B&B.In der Stadt ist das berühmte Dartmoor Prison. Es ist immer noch in Betrieb und sieht ziemlich schauerig aus. Jetzt sind da 600 Häftling. Zu der Hochzeit des Ladens waren es 10000. 

Gestern Abend waren waren wir wieder mal bei einem Fest. Cider and Ale Festival. Die hatten über 25 Sorten Cider und 15 Ales aufgefahren. Ein recht kleines Dorffest ohne Touristen ausser uns. Am späten Abend spielte eine wirklich tollen Band zum Tanz.Heute dann eine etwas größere Wanderung an einem kleinen Fluß entlang, durch einen Wald und über das typische Moorgelände. Gemeinsam mit den üblichen Tieren und über ihre Hinterlassenschaften.

Heute erreichten wir die vierte Station unserer Reise, das Dartmoor! Bekannt für den Hund von Baskerville und Arthur Conan Doyle, bzw. Sherlock Holmes.
Unsere Herbergsmutter von Tremorran, meinte zwar, es könnte ein Problem geben, an diesem Wochenende ein Quartier haben zu wollen, da am Montag ein Bank Holiday ist und eben auch die Engländer ein verlängertes Wochenende haben und alle wegfahren.
Dennoch beschlossen wir erstmal loszufahren und in Tavistock im Tourist Centre nachzufragen. Dort auch erstmal die Aussage: „komplett ausgebucht“ das Dartmoor! Und Tavistock sowieso. Er wolle aber was versuchen und wir sollten in einer Stunde wiederkommen. Wir drückten uns auf dem Tavistock Markt herum und schüttelten erst mal den Parkplatzsuch-Stress ab.
Man freut sich über die öffentlichen Parkplätze, die recht depperles gerecht ausgeschildert sind! Auf den zweiten Blick sind die aber rappelvoll, es ist nervtötend eng, alle fahren sie auf der falschen Seite (immer noch), jeder rangiert irgendwie herum und dazwischen schleichen und kugeln noch die Fußgänger herum … und für jede Lücke stehen schon zwei bis drei parkwillige Autos Schlange. Spätestens jetzt stellt man sich die Frage, ob man nicht einfach woanders hin fahren will.
Auch als Beifahrer komme ich ins schwitzen und bin froh als wir endlich in einer Lücke verräumt sind.
Zur Touristinformation zurückgekehrt hatte „er“ ein B&B für eine Nacht aufgetan. Was wir natürlich dann nicht wollten. Dann begänne morgen die Sucherei schon wieder. Ich ….also ich habe dann ein weiteres Dörfchen in der Mitte des Moores ins Spiel gebracht… Und auf einmal fiel ihm ein, es gäbe es dort einen Pub mit Zimmern …ein Anruf dort genügte. Na warum nicht gleich so….?

Tate Galerie. Was für ein wunderbarer Ort. Draußen tobt das touristische Leben und hier ist die Kunst zu Hause. Keine Frage wo wir sind. Um die Entscheidung noch schwerer zu machen, haben sie solche Ausblicke eingebaut.

Der westlichste Punkt Englands.Direkter Weg nach New York.
Vor ein paar Jahren hat der National Trust versucht das Gelände zu kaufen. Leider erfolglos. Den Zuschlag bekam irgendein Finanzheini. Jetzt gibt es hier einen Funpark mit Liveshow , Kindervergnügung, Shops usw.Glücklicherweise muss man nur dran vorbei und der Zugang zur Küste ist frei.

Die ganze Küste hier ist voller Wracks. Kann man sich gut vorstellen, bei den vielen vorgelagerten Riffs und Klippen, dass die Seefahrer es nicht leicht hatten. Gut für die Einheimischen, die haben teils davon gelebt, die Wracks auszuräumen oder das Treibgut einzusammeln.Von einem Dampfer sind noch Reste zu sehen.

Heute morgen mussten wir schon wieder aus unserem schönen Quartier ausziehen, weil es vorgebucht war. Haben aber schnell was Neues gefunden. Am Wochenende ist Bank-Holiday, da wird es bestimmt etwas schwieriger mit der Quartiersuche.Vormittags stand der Besuch in einer alten Zinn Mine an. Dieser Teil von Cornwall hat angeblich die höchste Dichte an Minen in Europa. Allerdings sind diese seit den 1990 er Jahren nicht mehr in Betrieb. Die Mine in Genvor ist heute ein Industrie Denkmal. Ganz interessant. Die haben Stollen bis zwei Kilometer unters Meer getrieben und sind dabei über 500 Meter tief gekommen.
In der Nähe sind auch noch die Schornsteine und anderen Reste einer viel älteren Anlage zu besichtigen.