Der zentrale Gedenkort für die Opfer des Holocaust in Israel.

Es ist ein ganzes Gelände mit einer Ausstellung, der Halle der Opfer, vielen kleinen Memorials, viele davon privat gespendet.

In der Halle sind in einem Rondel schwarze Aktenordner mit den Namen der sechs Millionen ermordeten Juden aufgereiht. Eine absolut unbegreifliche Zahl, die dort aber eine Dimension erhält.

Der Besuch ist eine Pflicht, ein Bedürfnis und trotzdem ein schwerer Gang. Es gibt keine, nicht die geringste Anfeindung oder Kommentierung zu dem deutschen Besucher, aber die Verantwortung für das was unsere Nation den jüdischen Menschen angetan hat wiegt. Und wenn dann eine junge israelische Frau vor einem Foto sehr emotional reagiert, dann steigen Wut, Scham und Tränen auf. 

Den Hr. Gauland sollte man an seiner Hundekrawatte hierher zerren und er soll wagen hier seinen Spruch vom „Vogelschiss“ zu wiederholen.

Mit dem Bus von TLV nach Jerusalem dauert knapp eine Stunde und die Busse fahren alle 15 Minuten. Das ist doch mal funktionierender OPNV. In J war es nicht so einfach ins Hotel zu kommen, am Ende musste es doch ein Taxi sein. 

Der erste (und auch die weiteren Wege) führte natürlich in die Altstadt mit den ganzen berühmten Bauten und Orten.

Auch das geht gut mit dem Bus, wenn man mal kapiert hat wie das mit den Tickets funktioniert, eine Rav-Kav Karte erstanden hat und diese auch mit Geld geladen hat.

Da Sonntag stand als erstes das christliche Quartier an. Via Dolorosa, eine enge Gasse , es gibt eigentlich nur enge Gassen, fest in der Hand von Händlern. Pilgergruppen, Ordensschwestern, Hobby-Jesuse, Touristen und dazwischen Kinder auf Fahrrädern. Vor den Kreuzwegstationen finden Andachten statt, werden Lieder gesungen und Stejne geküsst. 

Erholsam und ein dicker Tipp, das österreichische Hospiz mit wunderbarem Roof-Top Ausblick, Kaffee mit Sachertorte und Schlagobers. 

 

Die Grabeskirche ist eine völlige verschachtelte und verbaute Kirche auf mehreren Ebenen ich mit Kirche in der Kirche.

Voller Menschen die mehr oder weniger entrückt versuchen ein Stück der Heiligkeit des Ortes zu erhaschen. Der Salbungsstein wird geküsst, abgerieben, Devotionalien darauf gelegt wie auf eine Ladeschale. Die eigentliche Grabkammer ist nur mit extra Anstehen zu besichtigen. Das war mir zu viel und zu eng.

Zwischen allen Besuchern dje Würdenträger der Religionsgruppen. Singende Orthodoxe, Franziskaner in ihren braunen Kutten, ein arroganter katholischer Bischof im weiss-rot. Laute Guides, kreuzschwingende Muttis und immer wieder Steine küssen .

Nix spirituell

Ich dachte immer Israel ist ein Land, in dem Sicherheit und Militär sehr präsent sind. Das hat sich nicht bestätigt. Bisher kaum Polizei und Militär. Ungewöhnlich für uns, dass reisende Soldatinnen und Soldaten (50:50) oft ihre Waffe (MP) dabei haben. Heute am Sonntag, hier ein normaler Wochentag, sind im Bus nach Jerusalem einige unterwegs und wir können einen kleinen Angriff locker abwehren.

Nach zwei Tagen in Jerusalem muss ich hinzufügen, dass hier in der Old Town, mit den christlichen, muslimischen und jüdischen Heiligtümer auf engstem Raum, viel schwer bewaffnete Polizei und Militär unterwegs sind. Teilweise auch an strategischen Punkten fest stationiert. Man kann sich leider zu gut vorstellen, dass es hier nicht immer friedlich zugeht.

Wirklich befremdlich sind Soldaten mit MP beim Beten an der Klagemauer.

Am Samstag gab es ein sehr einfaches Frühstück am Kiosk, alles andere hatte geschlossen, dann Kunstmuseum und Stadt Strolling.

Neben dem Rathaus befindet sich das Memorial für den ermordeten Staatschef Yitzhak Rabbin. Sehr traurig , der Mann war drauf und dran für Frieden in der Region zu sorgen. 

Eine geile Stadt. Sehr lebendig, modern aber auch gemütlich und lebbar.

 

Ganz viele phantastische und sehr schön renovierte Bauhaus-Häuser. Da sieht man, welche grossen Architektur Kapazitäten damals aus Deutschlamd vertrieben wurden.

Das Quartier , ein kleines aber nettes AirBnB lag direkt neben dem quirligen Carmel Market. Dort gibt es den täglichen Bedarf an Lebensmittelnund viel Touriramsch. Ich finde solche Markte immer sehr aufregend, weil so völlig anders als bei uns.

Am Freitagabend wird es am 17:00 ruhiger weil der Sabat beginnt. Nur noch in den sehr touristiscn geprägten Gegenden ist Leben und auch da haben viele Restaurants geschlossen. Aber es hat den Vorteil, das man etwas mehr Ruhe hat, die Dinge anzusehen.

Der Shabes dauert bis Samstag Abend, dann plötzlich sind die Strassen voller Menschen, die Lokale stellen wieder Stühle raus und die Stadt beginnt zu pulsieren.

Nach eine  überraschend  guten Frühstück in Akko ging es nochmal nach Sefan, der sehr judischen Stadt an der Grenze zu Jordanien 

Diesmal war alles etwas belebter und das Stadtbild wieder geprägt von orthodoxen Juden. Teilweise sehr entrückt, wirken sie nicht offen oder an der normalen Welt interessiert. Interessant die Kleidung, die unterscheidlichen Ausprägungen von Anzüge , Mänteln, Hüten , Pelzmützen , etc, 

 

Von Sefat am See Genezareth weiter nach Bet Shean. Es kann nur einen Grund geben dorthin zu fahren und  das ist die riesige Ausgrabung einer römischen Stadt. Ein bischen wie Pomeji. Auch wenn ich gar keine Ahnung von dieser Geschichte habe, fand ich die alten Steine, Säulen und Mosaike sehr beeindruckend.

Ansonsten ist tiefste Provinz. Trostlos beschreibt es am besten. Irgendwer hat mal gesagt, Israel erinnert an die DDR an ihrem Ende und das passt. Alles geht noch gerade so, nichts ist richtig schön, vieles kaputt….

Aufgrund der geringen Entfernungen jnd guten Straßen kann ich nur empfehlen, die Countryside mit Ausflügen aus den Städten  zu erkunden.

Ein Abendessen bei Uri Buri dem berühmten Fischrestaurant in Akko. Der Chef ist Autodidakt und hat es zu vielen Erwähnungen in Restaurantführern gebracht. Gehört habe ich davon in dem TV Drei Teiler von Tom Franz. Hat sich gelohnt, sehr feines Essen in einem guten, unprätentiösen Ambiente.

Es gibt kleine halbe Portionen, das ist Klasse zum Ausprobieren von mehreren Gerichten. Nach Vorspeise und zwei halben Hauptgängen war dann trotzdem nur noch Platz für einen Wodka.

Vorher noch ein Spaziergang mit Sonnenuntergang gucken.

Endlich da wo Israel richtig schön und spannend ist……

Aber vorher noch der Bericht über den Abschied aus Akko und den Tag between

Heute Stadtbesichtigung.

Zu Beginn die tunesische Synagoge. Sehr ungewöhnlich mit vielen Mosaiken und bunten Glasfenstern. Man erkennt deutlich, dass das dauernde Lernen und hnd Beschäftigen mit den Texten einen grossen Raum einnimmt . Ansonsten wieder meine Erkenntniss, dass ich keine Ahnung von der Religion und hnd von den Gebräuchen und Symbolen habe.

 

 

Unter der Altstadt gibt  es noch eine zweite, ältere Altstadt. Diese verschwand unter der Erde, als neue Bauherren die alten Strassen und Gebäude zuschütteten und auf dem daraus entstandenen neuen „Fussboden“ ihre neue Stadt bauten.

Nach den Ausgrabungen findet man dort Strassen, riesige Räume, Hallen, Treppen die ins Nichts führen… Alles sehr gut präsentiert mit Videoinstallationen, Audioguide etc. Das Team an Museumsgestaltern hat einen super Job gemacht.

Zum Schluss kann man noch einen alten Hamam besuchen.

Auf dem Souk gab’s dann viel Kitsch, ein paar phantastische Gewürzläden, Fisch, Fleisch, Obst und Elefantenhosen.

Gestern hab ich lange nachgedacht warum mir die arabischen Menschen eher fremd sind.

Eine Besonderheit ist deren Bemühen aufzufallen, gesehen zu werden. Es geht nichts leise oder in sich selbst gekehrt, alles muss Aussenwirkung haben. Begrüssungen erfolgen schreiend, so dass auch der Letzte im Kaffee oder Restaurant es registriert. Laute arabische bumfzack Musik aus Pferdekutschen, gezogen von offensichtlich misshandelten Tieren.

Daraus entsteht für mich eine empfundene Aggressivität.

Beispiel sind auch die Moscheen im Vergleich zu Synagogen. Moscheen sind auffällig grün illuminiert, der Muezin ruft laut zum Gebet, Gruppen von Männern sitzen vor dem Eingang rum… eine Synagoge erkennt man nur schwer, den Juden ist es scheinbar egal ob man ihrere Gebetsräume findet, Hauptsache sie finden hin.

Auffällig ist auch die Trennung nach Geschlechtern im täglichen Leben. Männer treten oft in ( lauten ) Gruppen auf, aber immer ohne Frauen. Diese sind meist zu zweit und mit Kindern unterwegs. Paare sieht man sehr selten. Abends, in Kaffees oder Shishabars, sind nur Kerle unterwegs.

Es klingt  so, aber das ist keine Wertung sondern meine Empfindung, die mir aber ein kleines bisschen den Spaß verdirbt und über die ich aber auch nicht hinweg gegen kann.