Schon vor ein paar Tagen war der Taifun auf den Wettervorhersagen zu sehen. Dass die letzten Ausläufer jetzt zu zwei Regentagen führen, und diese ausgerechnet mit dem Boots Trip zusammenfallen, ist ein bisschen schade. Aber eigentlich auch garnicht so schlecht. Erstens war deswegen nicht viel los auf dem Fluss und zweitens waren die Temperaturen ganz angenehm.

Mekong, das verbindet sich immer noch mit Nachrichten Bildern, die ich als Kind im Fernsehen über Vietnam gesehen habe. Jetzt schippere ich selbst darauf rum und es ist absolut friedlich.

Der Fluss ist ziemlich breit und voller Untiefen. Der Bootsführer wechselt ständig zwischen den beiden Uferseiten. Die Farbe des Wassers ist durchgehend braun. Das liegt vielleicht auch am Ende der Regenzeit mit dem höchsten Wasserstand des Jahres.

 

Gesehen habe ich ein Höhle mit tausenden Buddha Statuen und einer imposanten Spinne sowie viel, viel Grün. Der Besuch in einem Flussdorf ist dem Regen zum Opfer gefallen.

 

Morgen geht es mit dem Minivan quer durchs Land zurück nach Luang Prabang.


Luang Prabang, die alte Königsstadt.

Eine sehr friedvoller und heiliger Ort. Es gibt ganz viele Tempel, Klöster und die safrangelben Gewänder der Mönche prägen das Straßenbild. Die Tempel sind alle wunderbar restauriert ( UNESCO Weltkulturerbe) und sie sind alle in „Betrieb“, also bewohnt von Mönchen und Teil des sehr lebendigen Buddhismus hier.

 

In der Altstadt gibt es dann noch die Morgen- und Nachtmärkte. Gemüse, Kräuter, Obst und allerlei Lebensmittel, die ich zwar gern probieren aber doch nicht wirklich oft essen möchte. Bis jetzt hat sich aber immer noch keine Gelegenheit zum Testen von Insekten ergeben….

 

Ich habe den Eindruck, als wäre der Sozialismus hier weniger erfolgreich gewesen als in Vietnam. Es gibt keine Plakate oder rote Fahnen und auch an den administrativen Gebäuden finden sich Geisterhäuser. Die Mauer um den Park mit der überlebensgroßen Präsidenten Denkmal, ist mit Buddha-Figuren geschmückt.

 

Beeindruckend und erschreckend der Besuch im UXO Center ( unexploded ordnance ). Dort sieht man, welche Mühe es macht, dieses kleine Land von den Unmengen an Bomben zu räumen, die hier noch liegen. Und man sieht, wie menschenverachtend die Waffen waren, welche die USA in dem Krieg eingesetzt hat. 



In Vientiane gibt es ganz viele Tempel zu besichtigen. Alle prächtig mit viel Gold geschmückt. Naive Bildergeschichten über das Leben Buddhas zieren die Decken. Im Inneren gibt es Buddha Figuren in allen Größen. Leider sind fast alle Tempel und Klöster nicht älter als 50 Jahre.

Das buddhistische Highlight in Laos ist der Tempel That Luang, mit einer großen goldenen Stupa und einer ebenfalls goldenen, liegenden Buddha-Figur.
Die Stupa enthält Zahn oder Haar von Buddha, so ganz sicher weiß man das aber nicht.



Vientiane ist die Haupstadt von Laos und mit ca 800.000 Einwohnern eine kleine, und für asiatische Verhältnisse eine winzige Stadt.

Es gibt keine Hochhäuser, der Verkehr ist normal, mit mehr Autos als Rollern. 

Das Bild ist geprägt von Tempeln die es in großer Zahl gibt. Und man sieht viele Mönche, in ihren orangenen Gewändern. Die Menschen wirken freundlich und modern. 

Es gibt natürlich auch hier immer die Gelegenheit etwas zu essen. Sei es in Restaurants, in den üblichen Ketten dieser Welt oder in einer der tausend kleinen Garküchen, die am Abend plötzlich am Straßenrand auftauchen.

Der Mekong, hier Grenzfluss zu Thailand, stellt seine Uferpromenade als Laufsteg zur Verfügung. In der blauen Stunde gibt es unzählige Möglichkeiten bei einem Sundowner die Leute zu beobachten. Motorisierte Gleitschirmflieger zeigen ihre Kunststücke, junge Kerle posen, Radfahrer, Jogger, Expats, fliegende Händler, Ruderer, Zumba tanzende Gruppen ….

Also im Vergleich zu Hanoi oder Saigon viel ruhiger, kleiner, aber dafür auch intensiver, genauer.

 

 

So, der Abschluss der Reise geschrieben eine Woche nach der Heimkehr.

Zum Rückflug gibt es gar nicht viel zu schreiben. etwas angenehmer als drInglich. Leider hatte die Machine in Saigon fast zwei Stunden Verspätung, so dass gar keine Zeit in Doha blieb.

Lustige Beleuchtung im Dreamliner und immer die Richtung nach Mekka vor Augen. Wobei das ja, folgt man dem Hinweis, gar nicht nützlich ist.

Ich komme wieder !

 

 

Noch zwei Tage in Saigon. Zum Glück geht es dem Magen wieder besser, aber es ist schon immer wieder verblüffend, wie so eine kleine Unpässlichkeit das System schwächt.

Heute hab ich lange geschlafen, hab am Pool rumgelegen und noch einen uninspirierten Spaziergang gemacht. 

Saigon ist größer und breiter als Hanoi. Alles eine Nummer professioneller, der Verkehr nicht ganz so chaotisch, die Fußwege ein bisschen sauberer, die Garküchen ein bisschen weniger, dafür die Luxusläden mehr.

Ich kenn mich mit der Geschichte des Landes nicht so gut aus, aber ich hab das Gefühl, dass hier die historischen Verlierer am Ende doch wieder oben auf der Suppe  schwimmen.

Mir gefällt Hanoi immer noch besser!

Noch ein paar Bildchen :

 

Vorher / Nachher

Ein Grafitti, welches man oft in Hanoi und Saigon findet. Angeblich Werbung für Firmen, welche den Abriss von Häusern durchführen. Ob das dann ein Fingerzeig ist, wenn man das an seinem Haus findet, weiß ich auch nicht

Und den schönsten Roller den ich gesehen habe. Es gibt im Netz schon eine Gruppe, die bei Honda um den Export nach Deutschland bitten will. Da wär ich dabei

Noch einen schönen Vormittag in der Altstadt verbracht, mit noch ein paar Pagoden, dem einzigen erhaltenem Stadttor 

und einem restaurierten Handwerkerhaus.

Das war interessant, konnte ich doch so mal sehen wie der Grundriss der Häuser ist. Die meisten sind sehr schmal, aber dafür lang. In den fordernden Räumen, zur Strasse, ist Werkstatt oder Laden. Dann kommt ein Innenhof und daran abschließend die Wohn- und Schlafräume. Am Ende dann Küche, Bad und Toilette.  Dieses gemeinsame Arbeiten und Leben ist sehr typisch für Vietnam. 

 

Zum Abschluss hab ich noch eins Bia Ha Noi getrunken. Ein ganz leichtes Bier, welches direkt in der Altstadt gebraut wird. Lecker, aber offensichtlich nicht geeignet für meinen Magen.

Der Rückflug von Hanoi nach Saigon mit Vietnam Air in einer nagelneuen 787 dauerte zwei Stunden und war ein bisschen „bumpy“. Wegen des Wetters und des Bieres.

Ich war deshalb sehr froh als ich mich das Taxi gut im Hotel abgeladen hat und ich im Bett lag.

 

Die Polizei in Hanoi hat es nicht einfach. Da kommt der Respekt nicht wegen der überlegenen Ausrüstung sondern begründet sich auf etwas Grossem.

Alles geschieht auf der Strasse. Die Jungs mit Flex und Schweissgerät reparieren nicht nur an einem Teil rum, sondern bauen etwas Neues. Teilweise ist es verwunderlich, das bei dieser einfachen Art und Weise, ohne Werkstatt bzw. Weltbank die Dinge richtig fertig gebaut werden.

Bei dem Zahnarzt, der auch direkt an der Strasse praktiziert, wäre man als Patient um den Hausaltar doch sehr froh .

Hier ein paar Spezialitätengeschäfte. Meist findet man mehrere Läden mit dem gleichen Angebot direkt nebeneinander, oder es gibt dedizierte Straßen in denen es nur Geschäfte gibt, die nur eine Sache verkaufen. Z.B. die Kurzwaren.

Wichtig sind offensichtlich die Oder in den Tempeln. Sehr handfest gibt es Obst, Schnaps, Zigaretten, Enten, Brot und Pyramiden mit Bier.

Erwähnenswert ist die Onkel Ho Tätowierung bei dem jungen Mann