Es hat geschneit heut Nacht. Nicht viel und ganz nasser Schnee, aber es war weiß. Laut Wetterbericht sollte der Nebel ab Mittag verschwinden und so sind wir 12 Uhr wieder an die Kante gefahren. Diesmal die Westseite der Südseite. Der Canyon hat zwei Kanten oder Rims. Den North-Rim, welcher wesentlich weniger erschlossen und im Winter nicht zu besuchen ist und den South-Rim. Der von den meisten Touristen besuchte Teil des GC ist ein ganz kleines Stück am South-Rim. Dort finden sich alle touristischen Einrichtungen (Lodges, tolle Hotels “El Tovar”, Campingplätze, Hospital, Supermarkt usw.). Es gibt eine Straße welche sich über ca. 30km am South-Rim entlang zieht und die verschiedenen Aussichtspunkte miteinander verbindet. Dort finden sich dann jeweils große Parkplätze, welche im Sommer bestimmt unendlich voll sind. Wir waren fast allein. Direkt an der Kante läuft auch ein gut ausgebauter und meist rollstuhlgerechter Wanderweg (Asphalt) auf dem wir auch einige Kilometer gelaufen sind und und wirklich fast allein waren. Und auf diesem Weg haben wir ihn dann gesehen:
Kategorie: Allgemein
Grand “Grand Canyon”
Dieser Platz ist überwältigend. Ich bin sicher nicht nah am Wasser gebaut aber bei dem Anblick kamen mir die Tränen.
Hab vorhin noch überlegt was eigentlich der bestimmende, tiefere Gedanke ist und ich glaube, es ist die Einsicht in meine/unsere Unbedeutendheit. Dieser Canyon ist Milliausend Jahre alt. Die untersten Gesteinsschichten, durch die sich der Colorado jetzt frisst, sind in einer Zeit entstanden, da wurde die Erde gerade mal von den ersten Einzeller bewohnt. Der Canyon wird eines Tages sagen: ach ja, ich hatte auch mal Menschen, aber das ging vorbei……
Es hat wenig Sinn zu versuchen den Canyon zu beschreiben, aber ich versuch es mal:
Man fährt über eine ganz normale Straße in den NP. Es gibt nur diesen einen Zugang und ich will mir lieber nicht vorzustellen wie es hier im Sommer zugeht. Man muss eine Gebühr von 25$ entrichten (oder man kauft einen Pass für 80, der dann für alle NP gültig ist). Die Straße endet auf einem großen Parkplatz und direkt daneben ist der Canyon.
Er ist riesig. Der Blick weiß gar nicht was er als erstes fixieren und anschauen soll. Folgt er dann einem Felsmassiv so endet er meist auf einer Hochebene. Diese geht dann wieder in eine weitere Schlucht über. Egal wo man hinschaut, es eröffnen sich neue Berge, Felsmassive, Schluchten.
Obwohl das Wetter wirklich nicht überragend war, waren die Farben beeindruckend. Tausend Rot- und Brauntöne. Wenn dann doch die Sonne rauskommt und die Felsen bescheint, dann fangen die Farben an zu leuchten.
Ich bin dankbar für die gewählte Reisezeit, die es erlaubt, die Natur allein zu genießen. Sobald man mehr als 1 km zu Fuß vom Parkplatz weg ist gibt es keine Leute mehr. Zumindest haben dann alle Japaner, Chinesen und Inder aufgegeben.
Ehrlich beeindruckt bin ich auch von der ziemlich unaufdringlichen und funktionierenden Infrastruktur welche die Amis hier aufgebaut haben. Obwohl es große Parkplätze usw. gib,t ist das nicht unangenehm. Auch der Weg direkt am Rand der Schlucht ist gut ausgebaut aber nicht übermäßig abgesichert, also nicht durch unsinnige Gitter und Zäune verbaut.
Zufällig haben wir im Visitorcenter gelesen, dass unser nächstes Ziel, der Zion NP wegen Überflutung gesperrt ist. Ein Anruf beim Hotel brachte aber Entwarnung.
Offensichtlich ist rings um uns die Wetterkatastrophe losgebrochen. Überschwemmungen in Arizona, Utah und Las Vegas. Wir haben außer Regen von oben davon noch nichts gemerkt. Bleibt hoffentlich so!
new idea for fish
Auf dem Weg zum Grand Canyon
Regen ! Lake Havasu ist nicht der Rede wert. Der Ort ist vor allem berühmt für eine Brücke, die früher mal in London stand und von dort hierher transportiert und wieder aufgebaut wurde.
Ansonsten ist es ein Durchgangsstraße mit Unmengen an Märkten und Fastfood-Restaurants. Diese Konsum-Infrastruktur ist überall die gleiche. Supermärkte, Baumärkte, Büromittelmärkte, Autohäuser, Walmarts, Segaways, Fsatfood (Wendys, Donut-King, Diary-Queen, Tacos, Chillis, Dennys, McDonalds, Burgerking, Mexican-Kette A…X, China-Kette A…X, Starbucks) und ringsum riesige Parkplätze. Die Fahrt ging ca. 100km über die Route 66. Diese berühmte Ost-West-Verbindung (Chicago-LA) wurde durch die großen Highways unwichtig. Leider ist nur noch sehr wenig vom alten Glanz zu sehen. Im Ort Seligmann haben wir eine größere Rast gemacht. Der Ort besteht aus alter, abgetakelten Touristenattraktionen wie zum Beispiel eine nachgebaute Westernstrasse. Wir haben aber ein sehr nettes Café gefunden, welches sogar deutsche Küche im Angebot hat (Wiener Schnitzel, Bratwurst mit deutschem Senf aus der Löwen-Tube und Torte).
Haben uns aber für das leichte amerikanische Menü entschieden (Burger XXL mit Pommes sowie ein Flatiron-Steak mit Röstkartoffel, Toast und einem Blatt Salat). Die Landschaft war wieder sehr spektakulär. Die Wüste mit weiten Flächen bis zum Horizont, die Berge vor uns. Irgendwann ist die Wüste ziemlich plötzlich in Wald übergegangen. Die Verkehrsschilder warnten nicht mehr vor Ziegen sondern vor Elchen, es ging immer bergauf, der Regen wurde zu Schneeregen. Jetzt sitzen wir im Best Western, trinken Bier, schauen Football und hoffen auf besseres Wetter für die Tour morgen.
Joshua Tree
Nach einem netten Abend in Palm Springs und einer guten Nacht in einem typischen Motel (Auto parkt praktisch im Schlafzimmer) sind wir heut morgen bei strömenden Regen in den Joshua Tree Nationalpark gefahren. Auf dem Weg lag noch ein kleines Autohaus in dem ich fast schwach geworden wäre.
Anfangs haben wir befürchtet, der Tag fällt völlig ins Wasser aber dann wurde das Wetter etwas besser und wir haben einen wundervollen Tag in dem NP verbracht.
Die Landschaft ist unbeschreiblich. Weite leere Flächen wechseln sich ab mit Felslandschaften die aussehen als hätte ein Riese Murmeln gespielt. Die Felsen aus einem Material wie grober Beton. Die Vegetation ist wie in einem botanischen Garten und er Geruch der Luft erinnert an Honig.
Am schönsten sind aber die Joshua Tree. Die konnten sich nicht entscheiden ob sie Baum oder Palme sein wollten. Sehen alle sehr lustig aus. Ich will so einen für zu Hause haben. Mal sehen ob ich einen Palmenexperten auftreiben kann
Weiter nach Lake Havasu ging es dann auf einer sehr einsamen Straße (I65) durch völlig menschenleere Gebiete. War wie im Film und hat die Klischees an Straßen in den USA voll erfüllt. Schnurgerade und ewig lang. Wir hatten am Ende echt Probleme noch zur nächsten Tanke zu kommen. Naja, das ist man eben nicht gewöhnt 300 km ohne Dorf und Tankstelle.
Nachtrag San Francisco
noch ein paar Infos für die Freunde der gepflegten Kräuterzigaretten. In Kalifornien ist Marihuana praktisch legal. Es gibt dafür Supermärkte und man benötigt nur ein Rezept vom Doktor. Das bekommt aber jeder der einen entsprechenden Doc kennt und die Gebühr bezahlt. Dies führt dazu, dass gekifft wird was das Zeug hält. Wenn man an manchen Stationen aus der Metro kommt, dann muss man eigentlich nur ein bisschen tief einatmen um gut drauf zu kommen. Öfters hängt auch einfach so auf der Straße der typische Geruch in der Luft. Auf den Straßen sind es aber oft die allerärmsten “homeless people” die in Gruppen beisammensitzen und Pott rauchen. Bei uns saufen sie. In beiden Fällen kann man sich über Ursache und Wirkung Gedanken machen.
Wilderness
Heute sind wir nach L.A. geflogen haben unser Auto übernommen und haben uns auf dem Weg in die Wildnis gemacht. Von Alamo haben wir einen schönen Jeep bekommen. Konnte wählen zwischen KIA und dem Jeep und ich habe mich für das Original endschieden obwohl der Andere bestimmt mehr Schnickschnack gehabt hätte, und ich liebe es doch an Schaltern und Knöpfen rumzuspielen. Das Wetter ist leider wirklich schlecht. Es regnet in Strömen und ist nebelig. Die ersten Kilometer waren wir in einem richtigen Wolkenbruch unterwegs. L.A. selbst scheint eine riesige Stadt zu sein. Wir waren ewig auf dem Highway unterwegs und es war immer noch Stadt L.A. An der Straße große Einkaufszentren und Fressgebiete (nicht nur McDonalds und Burger King, nein, es gibt es bestimmt 20 verschiedene ähnliche Läden). Dann wieder Wohngebiete mit Unmengen von kleinen, einstöckigen, uniformen Häusern.
Macht keinen sehr schönen Eindruck. Hoffe das es im Zentrum doch etwas Schönes zu sehen gibt. Plötzlich waren wir in der Wüste. Wir fuhren durch ein Gebiet voller Windräder. Dagegen sind die Windparks in Deutschland winzig.
Musste natürlich gleich mal den 4WD ausprobieren und bin ein Stück in die Landschaft reingefahren. Kakteen, eine ganz andere Vegetation, Müll und plötzlich eine Weihnachtsdekoration.
Abschied von SF
Die letzten beiden Tage war leider wirklich schlechtes Wetter mit Dauerregen. Aber in der Situation kann man ja mal ein bisschen shoppen gehen Hier eine schöne Möglichkeit sein Auto für Weihnachten zu schmücken. Gefällt mir fast besser als die Fussballfähnchen. Morgen früh geht es nach LA und dann mit dem Auto weiter in die Wüste. TomTom ist gekauft und ich bin mal gespannt wie das alles so klappt.
Nutcracker und Brücke
Am Mittwochabend waren wir in der Oper! “Nussknacker”, eine Ballettaufführung. Das ist eine sehr traditionelle Veranstaltung und unsere Freunde besuchen seit vielen Jahren in der Weihnachtszeit eine Vorstellung. Die Karten sind richtig teuer, aber es gibt Stehplätze. Super für uns. Die Performance war, mit einem Wort gesagt, phantastisch. Das Stück ist ganz klassisch inszeniert, mit aufwendigem Bühnenbild, vielen Statisten, Bühnentechnik usw. Das SF Ballett gehört zu den Weltbesten und so war es ein wirkliches Erlebnis. Am coolsten waren aber die vielen Kinder die mit ihren Eltern das Stück besucht haben. Herausgeputzt und mit strahlenden Augen haben sie sich in der Pause vor dem Weihnachtsbaum und mit den Figuren aus dem Stück fotografieren lassen und versucht auch ein bisschen auf der Spitze zu tanzen. Einen ganzen Tag haben wir für die Besichtigung der Golden Gate Bridge spendiert. Ein beeindruckendes Bauwerk. Vor allem wenn man bedenkt, dass es 1930 und in 3 Jahren gebaut wurde. Kann mir nicht vorstellen dass das heute noch funktionieren würde. Hier nur 6 von ca. 1000 Bildern : Hier noch ein paar Bilder von SF
- Alcatraz
- Seelöwen an Fishermans Wharf (im Sommer sind alle Plattformen belegt)
- Castro (SF ist in der Tat eine schwule Stadt, ca. 25% der Einwohner sind gay)
Weihnachtsvorbereitungen und –schmuck. Besonders der Weihnachtsbaumverkauf unter Palmen ist beachtenswert:
San Francisco Downtown
Unser erster Tag in der Stadt ist ziemlich feucht und nebelig ausgefallen. Früh waren wir nochmal am Strand. Total einsam. Nur wir und ein paar andere Vögel.
Auf dem Weg nach SF gab es ein ordentlich amerikanisches Frühstück. Blueberry-Pancake mit Ahornsirup. Lecker! Die Brücke war fast völlig im Nebel aber ein Foto hab ich doch gemacht. Ich bin sicher wir werden noch eine bessere Gelegenheit bekommen und dann mach ich die anderen 1000. Den Nachmittag haben wir im SFMOMA verbracht. Wie ich finde ein genauso gutes Museum wie die berühmte Schwester in New York.
Zur Zeit gibt es eine interessante Ausstellung zum Thema “Wine, Culture and Art”