Ein dolles Auto haben wir. Einen DR. Nie gehört vorher. Das ist eine italienische Firma welche allerdings nicht auf dem deutschen Markt vertreten ist.

Zum Einchecken in unser Landhaus war es noch zu früh und so fuhren wir erstmal nach Modica. Ein Ort auf zwei Ebenen. Und auf beiden gibt es einen großen Dom mit Freitreppe.

Die Wohnhäuser sehen aus wie an den Berg geklebt. Wenn man da wohnt, ist der tägliche Sport sicher.

Berühmt ist Modica für seine Schokolade, die man nur in zertifizierten Läden kaufen kann. Fairerweise hat gefühlt jeder Laden das Schild mit der Schokoverkaufsgenehmigung über der Tür hängen.

! Familie D. aus S. , nicht weiter lesen, sonst bekommt ihr Blutdruck

Am Sonntagabend die angekündigte Prozession zu Ehren der heiligen Luzia. Das gibt es immer zweimal im Jahr und schon seit sehr langer Zeit, Früher wurde es noch mit viel mehr Bombast gefeiert.

Den ganzen Tag schon sieht man Männer mit lustigen grünen Mützen, am Ende stellt sich heraus, dass das die Träger sind. Gegen fünf beginnt sich die Stadt zu verändern. Die Polizei lässt Autos abschleppen, fein herausgeputze Leute sind unterwegs. Musiker:innen in Uniformen mit ihren Instrumenten. Und alle streben zum Domplatz.

Ein Spielmannszug (muss man das gendern?) macht Tsching Tarassa Musik, aber keine Märsche sondern eher fröhliche Weisen.

Nach einer ganzen Weil des Wartens geht es los. Unter Glockengeläut und viel Applaus wird eine riesige silberne Statue aus der Kirche getragen. Immer ca. 15m, dann fordert ein helles Glöckchen zum Absetzen auf. Nach ein paar Minuten Pause geht es dann mit dem Klang des Glöckchens weiter. Scheint ganz schon schwer die heilige Luzi.

Und so tragen und prozessieren sie ca. zwei Stunden im Kreis.

Wir sind lieber in ein schönes SlowFood Restaurant zum Essen gegangen.

Ein bisher sehr ruhiger Tag mit einem weiteren langen Spaziergang durch Ortiga. Unverhofft haben wir eine Galerie gefunden. Wenn ich es recht verstanden habe, haben junge internationale Künstler zum Thema Medea gearbeitet. Dabei sind sehr spannende Werke entstanden. Besonders eindrucksvoll ein Tryptichon eine thailändischen Künstlers.

Natee Utarit – Two boys and the Sacifice

Diesen Köpfen begegnet man hier aus Schritt und Tritt. Als Kunstobjekte oder Touri Kitsch.

Einen Tag der Kirche und Kultur beginnt man am besten mit einem guten Frühstück. Angestiftet durch die Empfehlung unseres Hosts haben wir Granita und Brioche probiert. Granita ist eine Art Eis mit Pistazien oder Mandelgeschmack. Kann man machen…..

Es hat geregnet und so war der Domplatz nass glänzend und ohne Menschen

Der Dom und der Bischofspalast waren nicht spektakulär. Der übliche Kirchenkram. In der benachbarten Kirche wird der heimgingen Luzia gedacht. Dort findet morgen auch ein große Prozession statt.

Auf dem Weg zu den Archäologischen Stätten muss man nochmal über den wunderbaren Fischmarkt.

Die Ausgrabungsstätten in Siracruse sind wohl sehr berühmt. Wirklich beeindruckend ist ein Gebiet in dem früher die Steine für die Bauten der Stadt und der Tempel abgebaut wurden. Das Gelände liegt einige Meter tiefer als die Umgebung und ist ein wundervoller Garten voller Zitrusbäume.

Die Rest der Steinbrüche sind einfach riesig. Man will sich garnicht vorstellen unter welchen Bedingungen die Sklaven dort Steine gehauen haben,

Nach einer Runde durch das archäologische Museum voller alter Scherben ging es zurück in die lebendige Stadt zur Stärkung und Erbauung.

Das ist garnicht so einfach, sich für ein Restaurant zu entscheiden.

Angefangen mit einem Glas Cardonay vom Ätna in einer kleinen Weinbar. Der Wein schmeckt sehr besonders. Mineralisch passt am besten. Irgendwie nach Asche und Feuer und ein bisschen nach Rauch. Interessant aber meins ist es nicht.

Enoteca Solaria

Und dann zum Dinner in das Le Vin de l’Assassin . Sehr leckeres Essen. Viel Fisch. Die Küche,wie der Name vermuten lässt, mit französischer Note.

Klingt toll – eine ganz alte Stadt mit einer bewegten Historie. Archimedes wurde hier geboren. Wenn ich nur etwas besser in Geschichte aufgepasst hätte……

Vom Bahnhof geht es eine kurze Straße zur Brücke in die alte Stadt.

Touristen besuchen vor allem die kleine Insel mit der Altstadt Ortigia. Kleine verwinkelte, verwunschen scheinende Gässchen. Die Häuser mit winzigen Balkonen. Unzählige Kirchen, einige davon frühere Synagogen. Dazwischen immer mal wieder eingezäunte alte Steine, Reste von griechischen Bauwerken.

Es gibt die typischen Touriläden aber ab und zu auch einen schönen Handwerksbetrieb und Geschäfte die Kunst anbieten.

Viel Restaurants, Bars, Cafés und Imbisse versuchen zu verführen.

Ein Krimskrams Markt führte zum alten Fischmarkt. Dort gab es urige Läden und Restaurants. Die ersten frittierten Sardinen und Pulpo, mit einem kühlen Weißwein gab es dann bei DiVino Mare.

Das Abteil mit zwei übereinander liegenden Betten und Miniwaschbecken reicht völlig aus um ausgeschlafen am Ziel anzukommen.

Als netten, aber unnötigen Service gibt es für jede und jede eine Pappschachtel mit Hygienekram. Abschminkpads für die Dame und Rasierer für die Herren. Altmodische Rollenverteilung. Also ob sich der Mann nicht auch manchmal abschminken bzw die Frau rasieren müsste. Aber das führt zu weit.

Wichtiger sind da schon die vier Büchsen!! Wasser.

Für die Nacht gibt es ein sauberes Kissen mit Bezug und eine Decke. Man kann wirklich gut schlafen. Der Zug schaukelt und ruckelt beruhigend und im Nachbarabteil schnarcht jemand.

Beim Rangieren des Zugs auf die Fähre nach Sizilien wird es dann aber unruhig und es ist ja auch interessant das zu beobachten. Die eigentliche Überfahrt bemerkt man nicht.

Am Morgen dann Sonnenschein. Aus dem eine Fenster ist der Ätna zu sehen und wenn man auf den Gang tritt, dann wird man vom Meer begrüßt.

Die Fahrt führt durch viele alte Industriegebiete und auch Industriebrachen. Da ist der Aufbruch Italiens noch nicht zu sehen.

Kurz vor der Ankunft gibt es noch Kaffee und Brioche.

Wenn ich je nach Rom fahre, dann im kalten grauen Winter. Wenn dann nur halb soviel Menschen rum wuseln ist es immer noch voll.

Auf dem wirklich schönen hellen Bahnhof gab es zwar eine Gepäckaufbewahrung aber die war voll. Es wurde uns eine andere in einer Querstraße weiter empfohlen. Dort gab er aber nur Gepäckfächer, die man online reservieren und bezahlen muss. Irgendwie spooky seine Sachen dort abzulegen. Was wenn die Website später den PIN nicht mehr kennt? Hat aber alles funktioniert.

TIP: Vorher reservieren. Geht eh nur online: www.baglocker.com

Um uns an dem Tag überhaupt ein bisschen zu bewegen, sind wir zur spanischen Treppe gelaufen. In den zwei Stunden war keine Zeit für Kirchen und Denkmäler, die es schon auf der kurzen Strecke zu Hauf gibt. Von der Treppe selbst bleibt nur der Eindruck der Menschenmassen und hässlichen Leuten, die dort sitzend aus der Pappschachtel essen.

Wir haben uns statt dessen die ersten Pasta, Negroni und Spritzz der Reise gegönnt.

Pünktlich zurück, mit unseren Sachen und einem Schlafbier, haben wir dann unsere Kabine bezogen. Leider nicht, wie auf den Fotos von Trenitalia versprochen, mit Dusche.

Bisher hat sich die Sonne nicht sehen lassen aber hier in Südtirol wird es schon viel heller. 

Auf der Strecke hierher hat es dauern geregnet und auf dem Brenner sogar geschneit. Bestimmt 3 cm Neuschnee. Das ist auf dem Weg in den Sommerurlaub etwas verstörend.

Spannend sind die ganz anderen Blicke auf eine Strecke, die ich doch schon oft gefahren bin. Mit dem Auto über die Europabrücke und mit dem Zug darunter durch.

An der Grenze nach Italien gab es ziemlich intensive Kontrollen durch Polizei, Zoll und Militär. Sie konzentrieren sich auf „ausländisch“ aussehende Menschen. Aber das ist bestimmt Zufall und kein racial profiling.

Die 7 Stunden bis Bolgna ziehen sich, aber es gibt immer etwas interessantes zu sehen. Ausserdem wird man gut durch einen Snack Wagen versorgt, wo einem alle halben Stunden Kaffee, Tee etc. angeboten wird.