Fazit

Und schon ist alles vorbei. Ich sitze im Zug nach Hause und freue mich am Frühling, welcher in der letzten Woche nun wirklich eingezogen ist. Im Radio meines Taxifahrers heut morgen wurden für das kommende Wochenende 22 Grad angekündigt.

Mir hat die Reise sehr viel Spass gemacht!

Sicher sind die Jahreszeit und vor allem die gewählte Strecke nicht ideal.

Die Jahreszeit hat vor allem den Nachteil, dass es zum draußen sitzen noch zu kalt ist, man nicht ständig auf der Brücke rumhängen kann, und dass man so viel Zeit in der Kabine verbringen muss, was nicht so toll ist.

Möglicherweise wäre es insgesamt spannender gewesen, wenn ich mehr als einmal die Gelegenheit zum Landgang gehabt hätte. Auch der Maschinenschaden war zwar kurzzeitig aufregend, aber dann doch eher langweilig, weil er fast zwei Tage vor Anker bedeutet hat.

Aber ! Diese „Langeweile“ ist es auch was solch eine Reise ausmacht. Die Gelegenheit zu Lesen, Video zu schauen und zu schlafen wann immer man Lust dazu hat und dies vor allem mit der Gewissheit nichts zu verpassen. Ein Zustand den ich zu Hause nur sehr schwer erreichen kann. Da muss immer was passieren.

Die Einblicke in die christliche Seefahrt waren ganz bestimmt sehr oberflächlich aber sie haben ausgereicht um zu bestätigen was ich schon geahnt habe: Mit Romantik hat das Seemannsleben wenig zu tun.
Die Schiffe folgen einem genauen Fahrplan und stehen ständig unter Zeitdruck. Jede Verzögerung hat große und teure Auswirkungen, jede Stunde im Hafen kostet Geld. Die philippinischen Matrosen haben Verträge mit einem Jahr Laufzeit und kommen in dieser Zeit nicht oft an Land und wenn, dann immer in die gleichen Hafenstädte.

Wenn von Euch jemand die Lust hat auch mal auf eine Frachtschiffreise zu gehen, ein paar Tipps:

  • eine Woche ist genug
  • flexibel sein, was Abfahrt- und Ankunftszeit bzw. Ort betrifft (Verschiebungen von 1-2 Tagen können vorkommen und kann man unterwegs nicht ausgleichen)
  • Kabine mit Ausblick buchen, auch wenn das teurer ist
  • Fernglas mitnehmen (kann man nicht borgen und ohne macht es keinen Spaß)
  • Computer mit Videos mitnehmen (im Schiff gibt es keine Möglichkeit DVD zu gucken)
  • Geld in der Währung der Zielländer dabei haben (Taxifahrer im Hafen können oder wollen keine Euroscheine wechseln)