Ich kann es nicht sehen aber hören und riechen. 

Und nach diesem leckeren Obstteller und einer Pho werde ich mich ganz faul davor und hinein legen.

Früh um vier aufstehen, um den Zug nach Na Trang pünktlich zu erreichen. So früh an morgen ist die Stadt noch ziemlich ruhig. All die sonst so quirligen Läden sind mit Gittern versperrt, vereinzelt sitzen Leute auf den kleinen Hockern, trinken Kaffee oder rauchen. An einigen Garküchen wird schon gekocht.

Der Liegewagen ist leider kalt wie ein Kühlschrank. Ein Glück dass Pulli, Buff und Mütze griffbereit sind. Dank der gebuchten Liege waren auch noch zwei Stündchen Schlaf drin.

In dem Zug gibt es ganz viel Personal. Es ist zwar nicht ganz klar was die alle tun, aber so haben viele Leute ein kleines Auskommen und einen Job. Vielleicht besser als das völlig perfektionierte und rationalisiert Vorgehen bei uns.

Übrigens war der Zug nach 8 Stunden Fahrt auf die Minute pünktlich!

Die Landschaft ist weit und hügelig und geprägt von Reisfeldern und Drachenfruchtplantagen. Oft sieht man Kühe, einige Wasserbüffel und auch eine Herde Schafe.

Die kleinen Dörfer an der Strecke und deutlich armseliger und hier kann man auch nachvollziehen, dass Vietnam trotz allem Aufstreben ein armes Land ist.

 

Notfallset im Zug :

Heute war ich in Cho Lon, dem Chinatown, einem District in Saigon, der bekannt ist für sehr viele Pagoden und zwei Märkte.

Wie der Name schon sagt, hauptsächlich bewohnt und bewirtschaftet durch Chinseen oder Vietnamesen mit chinesischer Abstammung. Das bekommt man als Tourist nicht so genau raus, aber die Schrift ist Chinesisch und die Stimmung anders als in dem „schönen“ Saigon von gestern. Es sind kaum Langnasen unterwegs und es ist ein sehr betriebenes Viertel. Sehr viele Werkstätten, Handwerker und Handel mit Gebrauchsgegenstãnden, Baustoffen, Maschinen, Werkzeugen usw.

Die vielen Menschen, Mopeds, Lärm und auch Schmutz könnten bedrohlich wirken, tut es aber nicht. Ich finde es sehr bemerkenswert, das trotz dieser fremden Atmosphäre nie ein Gefühl der Unsicherheit oder gar der Gefährlichkeit aufkommt.

Die Pagoden sind beeindruckend und geheimnisvoll. Ich habe keine Ahnung was den Taoismus ausmacht, aber es scheint eine friedliche Religion zu sein. Die Tempel bestehen aus einzelnen Altären, offensichtlich für unterschiedliche Götter. Es riecht intensiv nach Räucherstäbchen, die in vielen Formen und Grössen verbrannt werden. Den Göttern werden Früchte und Öl als Opfer dargebracht. In einem Tempel lebten einige Hunde. Die sieht man hier sonst sehr selten. Schlechtes Zeichen für die Tiere…..

Das Streetfood sprach mich hier nicht an. Enten in allen Formen und alle Teile davon und einiges was man gar nicht genauer wissen möchte.

Der Markt ist eine sehr große Halle in welcher, wohlgeordnet, Unmengen von Dingen verkauft werden. Ganze Reihen voller Schuhe oder Haargummis oder Socken. Lebensmittel, Kosmetik. Viele Säcke mit getrochneten Früchten, Pilzen, Tees und vielleicht auch Teilen von Tieren. Teils ganz sauber und teils ziemlich schmuddelig. Den Schwanz einer dicken Ratte hab ich auch unter einem Regal vorschauen gesehen.

 

Und geregnet hat es auch

 

 

 

 

Saigon ist eine schöne, quirlige Stadt. Ich habe einen großen Unterschied zu Hanoi erwartet, aber so groß ist der gar nicht. Von dem alten kolonialen Saigon ist nicht mehr viel zu sehen. Das Rathaus, das Postamt und ein paar alte Hotels.

Das Postamt ist wirklich schön. Das Innere ist gut restauriert und es wird immer noch als Postamt genutzt. Es gibt natürlich auch Souvenirs zu kaufen, aber es ist eine Post. Mit ehrwürdigen Postbeamten, die sich durch die doofen Touris nicht aus ihrer Postler -Ruhe bringen lassen. Sehr schön.

Ein Besuch in einer der vielen Rooftop Bars brachte einen beeindruckenden Überblick über die Stadt. Viele Hochhäuser, viele Baustellen, wenig Grün. Auf dem Fluss schippern kleine Boote und ziehen riesige Kähne hinter sich her. 

Den Straßenverkehr mit den Tausenden von Rollern kann man von hier oben sehr gut beobachten. Eine klein wenig erschließen sich da auch die Regeln.

Weiter zu einem Hinduistischen Tempel. Anders als in Indien, vor allem sauberer. Das Barfusslaufen kostet keine Überwindung. Klar habe ich eine Jasminblütenkette und eine Packung Räucherstäbchen geopfert, man weiß ja nie.

Der Abend dann mit leckerem Essen an einem Markt. Es hätte Schlange gegeben, aber ich hab mich nicht getraut.

  

 

 

Wieder auf dem Weg nach Vietnam.

Diesmal ist der Süden dieses schönen Landes mein Ziel.

Mit Qatar Airways von München über Doha nach Saigon. 

Übrigens, QR ist überbewertet. Service und Essen sind nur Durchschnitt. Nachts gibt es keine Getränke und das Entertainment funktioniert  nicht

In der Maschine gibt es recht viele Niqab tragende Frauen, bei dem Ziel auch kein Wunder. Hier würden die AFD Kasper einen echten Grund haben sich zu erregen, trauten sie sich aber nicht.

Der Airport in Doha ist nicht sehr groß, aber man sieht an jeder Ecke, dass viele Öldollars investiert worden sind. Ein Teller Humus war der Ausflug in die lokale Küche.

Der zweite, längere Teil des Fluges mit einem  kleinen Dreamliner. Der Service war wieder ähnlich schlecht.

In Saigon wurde ich von einem Fahrer des Hotels abgeholt. Das vorher zu buchen hat sich bewährt, weil man da nicht gleich mit Preisverhandlungen starten muss.

 

Der Straßenverkehr wird, besonders in den Städten, von Motorrollern bestimmt. Dazu kommen Autos, oft Taxis oder irgendwie offiziell aussehende Wagen, Busse und Fahrräder. Irgendwelche Tierfuhrwerke hab ich nicht gesehen.

Gefühlt muss jeder Vietnamesen mindestens einen Roller haben. Die Dinger bestimmen das Stadtbild auf und neben den Straßen. Teilweise unglaublich wie viele Roller auf einen Bereich Stasse oder Parkfläche passen.

Es sind meist japanische Marken und Vespa unterwegs. Plastikbomber und schöne alte Hondas, die an kleine Motorräder erinnern. Teilweise sieht man auch schon welche mit Elektroantrieb.

Die Roller dienen dem Transport von ganzen Familien und aller Art von Gütern. 5 Menschen und ein Schreibtisch waren die Spitzenreiter. Auch das Tarnsportieren von langen Bambusrohren, Leitern und Flasche ist eindrucksvoll.

Die Leute tragen oft Schutzkleidung aus Stoff mit irren Mustern, Mundschutz und lustige Helme, die sicher kein GS Zeichen haben.

Das Fahren folgt mit Sicherheit Regeln die ich nicht kenne. mir Schein es am Wichtigsten entschlossen zu sein, keine Angst zu haben und nicht zu zögern. Ampeln gibt es, die werden auch beachtet, aber nicht von allen. Man fährt rechts, aber nicht alle. Einbahnstraßen werden nur in einer Richtung befahren, aber nicht von allen.

 

In Hoi An hab ich mir noch nen Roller geliehen und bin ein bisschen zum Strand und sinnlos im Kreis gefahren. Macht Spaß und man kommt auch zurecht, wenn man sich drauf einlässt und die StVO mal beiseite lässt. Beim ersten Linksabbiegen hab ich noch die Hand rausgehalten…..

Das beste Foto der Reise zeigt den Fischer mit seiner Frau.

Ein Besuch auf dem Markt brachte wieder spannende Bilder und Einblicke.

Heute früh dann mit dem Flugzeug von Da Nang zurück nach Hanoi. Da ich 6 Stunden Zeit hatte, bin ich nochmal in die Altstadt gefahren und dort noch ein bisschen rumgeschlendert und habe..richtig…gegessen. Und dabei Rollerfahrer beobachtet.

 

 

Wichtigste Aussage: Das Essen war fantastisch gut !

Die Vietnamesen und ihre Gäste essen immer und bei jeder Gelegenheit. Im feinen Restaurant mit mehreren Gängen, im einfachen Restaurant mit vielen kleinen Gängen, bei KFC oder Burger King, in Lokalen in die nur Ouris gehen oder in welche die von den Einheimischen besucht werden und dann noch in dentausenden Garküchen unterschiedlichster Art und Qualität.

Diese Garküchen sind sehr interessant.

Die eine Frau trägt ihre Küche an einer Stange auf der Schulter. Schüsseln, Topf mit Suppe, Kräuter, Geschirr und einen Holzkohleherd. Sie hockt sich auf den Gehweg, baut ein bisschen auf und verkauft leckerste Suppe. 

 

Die zweite Stufe sind Wagen,  welche die gleiche Ausrüstung haben, in denen aber zB noch Hühnchen gegrillt werden kann.

Danach kommen die Strassenrestaurants. Viele kleine Plastikstühle und Tische an denen man Platz nimmt und Frühlingsrollen roh oder frittiert, Suppe oder leckere Fleischspiesse essen kann. Dort gibt es dann auch schon ein Bier aus Flasche.

Mir bleibt besonders die Reisnudelsuppe mit Schweinefleisch und frischen Kräutern in Erinnerung. Die gibt es immer und sie ist wunderbar als Frühstück, zum Mittag oder als Snack mal zwischendurch.

Frisches Obst überall, Mangos, Mangosten, Drachenfrucht, Passionsfrucht, kleine Bananen.

Rindfleisch in Lotusblättern, Wasserspinat mit Knoblauch, Papayasalat und der süße vietnamesische Kaffee heiß oder mit Eis.

Der Bericht über die Zugfahrt endet bisher bei der Nachtruhe.

Als ich aufwachte sah ich Grün – Hundred shades of green –  Reisfelder, Gemüsefelder, Wasserbüffel, Kühe und plötzlich ein Bombenkrater. 

Bei Orientieren auf der Karte dann die Erkenntnis, dass der Zug mitten durch die sogenannte DMZ fährt.

Was für ein euphemistischer Begriff für das meistumkämpfte Gebiet Vietnams. Hier verlief die Ygrenze zwischen Nord- und Südvietnam. Hier sind mehr Bomben gefallen als im ganzen WK2 in Deutschland. Es wurde Agent Orange und Napalm eingesetzt. Der Hamburger Hill ist in dem Gebiet. So bezeichnet von GI’s, weil dort die Soldaten zu Hackfleisch wurden. Ein militärisch sinnloser Kampf um einen Hügel kostete Hunderten das Leben. Am Ende haben sich Amis und die Nordvietnamesen zurück gezogen.

Eine Tempelanlage der Cham die im 2.Jahrhundert begonnen wurde. Dort wurden hinduistische Götter verehrt, vor allem Lord Shiva. Die Anlage gehört zum UNESCO Weltkulturerbe.

Es erinnert an die Tempel in Kambodscha, die oft auf Bildern zu sehen sind. Nicht so von der Natur überwuchert, aber sonst sehr ähnlich anzuschauen.

Die Einzigartigkeit und Besonderheit hat die Amis nicht gehindert die Anlage intensiv zu bombardieren. Überall sieht man noch die Krater. Mich würde wirklich mal interessieren, wie die USA ihre Verbrechen hier in Vietnam mit ihrer berechtigten Empörung über aktuelle Kriegsverbrechen in Einklang bringt. Chemiewaffen der Syrer vs. Agent Orange, Zerstörung von Heiligtümern durch den IS vs. Bombardierung des My Son Tempels. Aber wahrscheinlich sind Antworten auf diese Frage nicht so einfach.

Die Tour hierher startete um 5:00. Hab mich für die early Bird Variante entschieden, da sonst die Fahrt und Besichtigung in der vollen Hitze gewesen wäre. Gute Idee. Bei der Rückkehr hat das Frühstück gewartet.

https://de.m.wikipedia.org/wiki/M%E1%BB%B9_S%C6%A1n