Als letze Aktion in Jerusalem nocn das Israel Museum besichtigt. Eine Mischung von Kunst, (Malerei und bildende Kunst, alt und sehr modern), historischen Artefakten, Judaica, ….

Interessant und man kann locker einen ganzen Tag hier zubringen.

Ausserdem gibt es hier den Shrine of Books, eine Ausstellung zu den Qumram-Rollen sowie ein Openair Modell Jerusalems zur Zeit des zweiten Tempels .

Sowohl der eine als auch der andere sind mit schweisstreibenden Wanderungen verbunden.

Auf dem Ölberg kann man eine Kirche sehen, die sich dem Vagerunser widmet. Dieses ist in mehr als 60 Sprachen an den Wänden zu lesen.

Ausserdem der Garten Getsemane und die dazugehörigen Grotten und Hügel.

Spannender ist der Ausblick Jerusalem und die riesigen Friedhöfe. 

Der Zionsberg ist eine wichtiges Ziel weil dort das Grab eines „Gerechten“ – Oskar Schindler zu finden ist.

 

Yom Kippur ist der höchste Feiertage im jüdischen Kalender. Der Versöhnungstag, an dem die Sünden vergeben werden und eine neue Runde beginnt. Ein Fastentag, an dem alle Tätigkeiten ruhen. Und sie ruhen wirklich. Ein kompletter Shutdown des Landes. Keine Geschäfte haben geöffnet, keine Flüge, keine Züge, keine Busse. Restaurants haben geschlossen. Im Hotel werden Kaffeemaschine und Äpfel weggeräumt.

Wenn man sich nicht vorbereitet hat, ist es wirklich ein Fastentag. Naja, für die Araber und Christen ist es kein Feiertag und da sind schon ein paar Buden auf, aber wirklich nur in deren Vierteln in der Altstadt.

Das tollste ist aber, das keine Autos fahren. Die Strassen  gehören den Spaziergängern, Joggern, Skatern und spielenden Kindern. 

Wunderbar, diese Ruhe. 

Das wünsche icn mir auch einmal im Jahr bei uns.

 

Für mich völlig neu ist der Anblick der ultraorthodoxen Juden, die hier das Stadtbild schon sehr prägen.

Bis ich gestern einen Artikel in der NZZ las, habe ich mich an gedanklicher Toleranz geübt und wollte diese Menschen nicht beleidigen, aber eigentlich beleidigen sie mich pausenlos. Durch ihre Selbstgefälligkeit, ihrem Anspruch auf die Wahrheit, ihre ausgewiesene Intoleranz gegenüber vielem was mir wichtig ist (Aufklärung, Bildung, Säkularisierung, Demokratie), ihre Dummheit.

https://www.nzz.ch/international/kompromisslose-mission-israels-expansive-ultraorthodoxe-ld.143344

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Der Zugang zum Platz vor der Klagemauer bzw. Westwall ist unkompliziert. Es muss lediglich eine Kontrolle ähnlich der am Flughafen passiert werden.

Auf dem Platz gibt es dann nochmal eine Abtrennung, ca 30m vor der Mauer, da wird dann sortiert, rechts die Frauen und links die Männer. Selbstverständlich als Mann nur mit Kopfbedeckung. Welche ist egal, Kippa, Basecap, Pelzmütze oder Hut. 

Der Platz direkt an der Mauer hat wieder etwas spirituelles, vielleicht auch weil es eben so sein muss, aber irgendwie auch wirklich.

Die ganz orthodoxen Gläubigen mit ihren Schals und Tefellins (auf Kopf und um Arme geschlungene Lederriemen) wiegen sich murmelnd in Trance, andere beten leise und innig, wieder andere gehen kurz zur Mauer um sie zu berühren und gleich wieder zu gehen.

Eine schöne Tradition sind die Zettel, die man mit Gebet und Wünschen an Gott in die Mauerritzen steckt. Kaum ein Platz zu finden.

Links neben der Mauer befindet sich in einem Gewölbe eine Synagoge. Dort geht es zu wie im Bienenstock. Mengen von schwarz-weiss gekleideten Juden murmeln, singen, schreien oder sitzen an Pulten und lesen. Dazwischen Soldafen mit Waffen auch zum Gebet. Was genau da vor sich geht, dass kann man als Beobachter sicher nicht verstehen.

Auf jeden Fall eine tolle Erfahrung , dort ein paar Minuten ruhig zu stehen und zuzuschauen.

Der Fussweg vom Hotel zur Altstadt führt entlang einer alten, früher der einzigen Bahnlinie, nach Jerusalem. Umgestaltet zu einem Spazier-Jogging-Radweg geht es bis zur First Station, dem alten Bahnhof , jetzt mit Lokalen, Kneipen und einem Platz für Kultur.

Am Abend finden dort Happenings statt. Eigenes Canabis braucht man nicht, tief einatmen bringt auch schon einen Rausch.

Auf dem Weg liegt auch noch das Jerusalem YMCA. Ein wirklich sehr imposanter Bau aus den 30 er Jahren. Heute als Hotel untef dem YMCA genutzt. Die Preise sind aber eher 4* Niveau.

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Der zentrale Gedenkort für die Opfer des Holocaust in Israel.

Es ist ein ganzes Gelände mit einer Ausstellung, der Halle der Opfer, vielen kleinen Memorials, viele davon privat gespendet.

In der Halle sind in einem Rondel schwarze Aktenordner mit den Namen der sechs Millionen ermordeten Juden aufgereiht. Eine absolut unbegreifliche Zahl, die dort aber eine Dimension erhält.

Der Besuch ist eine Pflicht, ein Bedürfnis und trotzdem ein schwerer Gang. Es gibt keine, nicht die geringste Anfeindung oder Kommentierung zu dem deutschen Besucher, aber die Verantwortung für das was unsere Nation den jüdischen Menschen angetan hat wiegt. Und wenn dann eine junge israelische Frau vor einem Foto sehr emotional reagiert, dann steigen Wut, Scham und Tränen auf. 

Den Hr. Gauland sollte man an seiner Hundekrawatte hierher zerren und er soll wagen hier seinen Spruch vom „Vogelschiss“ zu wiederholen.

Mit dem Bus von TLV nach Jerusalem dauert knapp eine Stunde und die Busse fahren alle 15 Minuten. Das ist doch mal funktionierender OPNV. In J war es nicht so einfach ins Hotel zu kommen, am Ende musste es doch ein Taxi sein. 

Der erste (und auch die weiteren Wege) führte natürlich in die Altstadt mit den ganzen berühmten Bauten und Orten.

Auch das geht gut mit dem Bus, wenn man mal kapiert hat wie das mit den Tickets funktioniert, eine Rav-Kav Karte erstanden hat und diese auch mit Geld geladen hat.

Da Sonntag stand als erstes das christliche Quartier an. Via Dolorosa, eine enge Gasse , es gibt eigentlich nur enge Gassen, fest in der Hand von Händlern. Pilgergruppen, Ordensschwestern, Hobby-Jesuse, Touristen und dazwischen Kinder auf Fahrrädern. Vor den Kreuzwegstationen finden Andachten statt, werden Lieder gesungen und Stejne geküsst. 

Erholsam und ein dicker Tipp, das österreichische Hospiz mit wunderbarem Roof-Top Ausblick, Kaffee mit Sachertorte und Schlagobers. 

 

Die Grabeskirche ist eine völlige verschachtelte und verbaute Kirche auf mehreren Ebenen ich mit Kirche in der Kirche.

Voller Menschen die mehr oder weniger entrückt versuchen ein Stück der Heiligkeit des Ortes zu erhaschen. Der Salbungsstein wird geküsst, abgerieben, Devotionalien darauf gelegt wie auf eine Ladeschale. Die eigentliche Grabkammer ist nur mit extra Anstehen zu besichtigen. Das war mir zu viel und zu eng.

Zwischen allen Besuchern dje Würdenträger der Religionsgruppen. Singende Orthodoxe, Franziskaner in ihren braunen Kutten, ein arroganter katholischer Bischof im weiss-rot. Laute Guides, kreuzschwingende Muttis und immer wieder Steine küssen .

Nix spirituell

Ich dachte immer Israel ist ein Land, in dem Sicherheit und Militär sehr präsent sind. Das hat sich nicht bestätigt. Bisher kaum Polizei und Militär. Ungewöhnlich für uns, dass reisende Soldatinnen und Soldaten (50:50) oft ihre Waffe (MP) dabei haben. Heute am Sonntag, hier ein normaler Wochentag, sind im Bus nach Jerusalem einige unterwegs und wir können einen kleinen Angriff locker abwehren.

Nach zwei Tagen in Jerusalem muss ich hinzufügen, dass hier in der Old Town, mit den christlichen, muslimischen und jüdischen Heiligtümer auf engstem Raum, viel schwer bewaffnete Polizei und Militär unterwegs sind. Teilweise auch an strategischen Punkten fest stationiert. Man kann sich leider zu gut vorstellen, dass es hier nicht immer friedlich zugeht.

Wirklich befremdlich sind Soldaten mit MP beim Beten an der Klagemauer.

Am Samstag gab es ein sehr einfaches Frühstück am Kiosk, alles andere hatte geschlossen, dann Kunstmuseum und Stadt Strolling.

Neben dem Rathaus befindet sich das Memorial für den ermordeten Staatschef Yitzhak Rabbin. Sehr traurig , der Mann war drauf und dran für Frieden in der Region zu sorgen.