Der Bryce Canyon NP ist der letzte auf unserer wunderbaren Rundreise und es ist wieder etwas ganz Anderes als die bisher besuchten Parks. Das Ganze ist ein einziges Beispiel für Erosion oder ein Hinweis das man besser zuhört wenn ein Wichtiger was sagt. Die Indianer erzählen folgende Geschichte: Der große Kojote hat den armen Menschen geholfen sich in dieser unwirtlichen Gegend anzusiedeln. Diese vergaßen jedoch dem Kojoten zu danken und ihn zu ehren. Da hat er sie zu einer Versammlung eingeladen. Alle kamen aber sie hörten dem großen Kojoten nicht zu. Dieser wurde wütend und hat sie in Hoodoos verwandelt. So stehen sie nun noch immer in dem Canyon rum.
Mittlerweile hat uns der Winter auch erreicht. Hier liegt eine Menge Schnee und das macht die Landschaft nochmal schöner. Wir haben eine lange und ziemlich anstrengende Wanderung durch den Park gemacht. Im Gegensatz zum Grand Canyon kann man hier durchaus an einem Tag in den Canyon runter und wieder rauf laufen, was wir auch getan haben. Wir haben immer darauf geachtet uns “larger” zu machen und waren für einen “fight back” prepared.
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Zion III
Sonnenaufgang : Wanderung auf zum Angels Landing. Der Platz kann von den Engeln bestimmt gut als Landeplatz verwendet werden so hoch und ausgesetzt wie er liegt.
Die Wanderung fängt moderat an, fast wie ein Spazierweg und schlängelt sich dann in Serpentinen eine Felswand hoch. Alles ist sehr gut ausgebaut, der Weg sogar mit einer Betondecke versehen. Ist nicht so toll zum Laufen, geht aber wahrscheinblich nicht anders, die würden sonst mit Sanieren nicht nachkommen.
Dann geht es ein Tal hinter, erinnert ein bisschen an die sächsische Schweiz. Es folgt ein langer anstrengender Aufstieg in ganz kurzen steilen Serpentinen. Dieses Stück endet auf einem Plateau mit einer fantastischen Aussicht über das Tal. Von da ab wird es herausfordernd. Der weitere Weg würde bei uns als Klettersteig gelten und wäre mit entsprechenden Seilen gesichert. Hier gibt es nur ziemlich dicke Ketten an denen man sich festhalten kann. Der Weg führt über einen kurzen Grat welcher nur 50cm breit ist und auf beiden Seiten fast senkrecht in die Tiefe geht. Danach hat meine Eva verweigert. Aber das war ok, ich wollte allein auch nicht mehr weiter….
Am Nachmittag sind wir weiter zum Bryce-Canyon. Hier ist es ziemlich kalt und Schnee liegt nun auch welcher.
Zion II
Leider wieder Regen, zumindest am Vormittag. Wir sind mit dem Auto im Kreis gefahren, haben dabei ein tolles Frühstückslokal gefunden und genutzt. Dann wollten wir eine Ghostvillage (Grafton) besuchen. So ist es zumindest im Reiseführer angekündigt. Leider ist das zu Tode saniert worden. Nichts spannendes mehr. Eine sanierte Kirche und ein ebensolcher ehemaliger Saloon, das war alles. Aber die Fahrt über unbefestigte Wege mit unserem Jeep hat Spaß gemacht, mir zumindest. Das Auto sah hinterher richtig wie ein Geländewagen aus. Diese netten Tiere sind uns unterwegs am Straßenrand begegnet. Haben Glück Thanksgiving und Weihnachten überlebt zu haben. Am Nachmittag haben wir dann noch eine Wanderung zu drei Wasserfällen gemacht. Der Weg führt hinter dem herabfallenden Wasser lang. Sehr nett und nass.
Am Abend dann noch ein Spaziergang durch den Ort Springdale. Die haben sich mit der Weihnachtsbeleuchtung viel Mühe gegeben:
Zion Nationalpark
Den gestrigen Weihnachtsabend haben wir schon hier im Zion NP verbracht. Es war nicht sehr feierlich, aber das haben wir auch nicht erwartet. Das Hotel hat ein eigenes Steakhaus und eine Brauerei, so dass für leibliches Wohl umfassend gesorgt war. Die brauen sogar ein Hefeweizen, das heißt auch so, was zwar an Gutmann nicht ran kommt aber wirklich gut schmeckt. Wobei, ab dem dritten ist kaum noch ein Unterschied zu erkennen. Den ersten Weihnachtstag haben wir mit einem typisch amerikanischen Frühstück begonnen bevor wir in den Park aufgebrochen sind. Pancakes mit Ahornsirup, dazu Ei (Sunnyside up) und Schinken für Eva und einen kleinen Jogurt mit Obst für mich.
Der Zion NP ist eigentlich das Ende des Tals, in welchem sich auch der Ort mit unserem Hotel (Springdale) befindet. Der Fluss hat sich 500m tief in den Fels eingegraben und so kann man hier mal einen Canyon von unten betrachten. Laut Reiseführer ist das interessanteste Stück nicht trockenen Fußes zu bewältigen. Wenn man dem Fluss weiter talaufwärts folgt, das geht nur mit Waten in Wasser, kommt man an eine Stelle, wo rechts und links 500m hohe Felswände stehen und der Abstand zwischen diesen nur 7m beträgt. Wegen des Hochwassers war der Weg allerdings gesperrt. Sonst wären wir da hinter, ehrlich! So haben wir eben eine Wanderung bergauf unternommen. Vorbei an Wasserfällen hat uns der Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick über das Tal belohnt.
Frohe Weihnachten
Wir wünschen Euch Allen ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest. Lasst es Euch gut gehen, seid gut zu einander und ganz viele Geschenke für Alle !
Habt ganz vielen Dank für Eure lieben Wünsche und Grüße und Kommentare. Es ist immer schön etwas zu lesen.
Heute sind wir durch die Weiten von Arizona und Utah gefahren. Eine sehr schöne aber auch trostlose Gegend. Toll zum Anschauen aber hier möchte man noch nicht mal tot über dem Zaun hängen (um mal einen Freund zu zitieren)
Erlebt haben wir eine hoffentlich nicht typische Begebenheit: Wir haben in einem Nest mit 10 Häuser, 100 Autowracks und 1 Tankstelle getankt. In dem Tankstellenshop stand eine Familie mit ihrem ca. 12 jährigen Sohn und haben für ihn ein Weihnachtsgeschenk ausgesucht. Der Tankstellenbesitzer hat sie kräftig beraten. Der Bub hatte das ausgesuchte Geschenk schon in der Hand und es wurden nur noch weitere Alternativen geprüft.
Bei dem guten Stück handelte es sich um ein Gewehr ! Ich kenne mich nicht aus aber es sah nicht aus wie ein klassisches Jagdgewehr und auch bei den Alternativen handelte es sich eher um halbautomatische Knarren.
Hoffentlich schießt er sich nicht gleich heute in den Fuß oder den Papa über den Haufen…..obwohl…..
Grand Canyon II
Es hat geschneit heut Nacht. Nicht viel und ganz nasser Schnee, aber es war weiß. Laut Wetterbericht sollte der Nebel ab Mittag verschwinden und so sind wir 12 Uhr wieder an die Kante gefahren. Diesmal die Westseite der Südseite. Der Canyon hat zwei Kanten oder Rims. Den North-Rim, welcher wesentlich weniger erschlossen und im Winter nicht zu besuchen ist und den South-Rim. Der von den meisten Touristen besuchte Teil des GC ist ein ganz kleines Stück am South-Rim. Dort finden sich alle touristischen Einrichtungen (Lodges, tolle Hotels “El Tovar”, Campingplätze, Hospital, Supermarkt usw.). Es gibt eine Straße welche sich über ca. 30km am South-Rim entlang zieht und die verschiedenen Aussichtspunkte miteinander verbindet. Dort finden sich dann jeweils große Parkplätze, welche im Sommer bestimmt unendlich voll sind. Wir waren fast allein. Direkt an der Kante läuft auch ein gut ausgebauter und meist rollstuhlgerechter Wanderweg (Asphalt) auf dem wir auch einige Kilometer gelaufen sind und und wirklich fast allein waren. Und auf diesem Weg haben wir ihn dann gesehen:
Grand “Grand Canyon”
Dieser Platz ist überwältigend. Ich bin sicher nicht nah am Wasser gebaut aber bei dem Anblick kamen mir die Tränen.
Hab vorhin noch überlegt was eigentlich der bestimmende, tiefere Gedanke ist und ich glaube, es ist die Einsicht in meine/unsere Unbedeutendheit. Dieser Canyon ist Milliausend Jahre alt. Die untersten Gesteinsschichten, durch die sich der Colorado jetzt frisst, sind in einer Zeit entstanden, da wurde die Erde gerade mal von den ersten Einzeller bewohnt. Der Canyon wird eines Tages sagen: ach ja, ich hatte auch mal Menschen, aber das ging vorbei……
Es hat wenig Sinn zu versuchen den Canyon zu beschreiben, aber ich versuch es mal:
Man fährt über eine ganz normale Straße in den NP. Es gibt nur diesen einen Zugang und ich will mir lieber nicht vorzustellen wie es hier im Sommer zugeht. Man muss eine Gebühr von 25$ entrichten (oder man kauft einen Pass für 80, der dann für alle NP gültig ist). Die Straße endet auf einem großen Parkplatz und direkt daneben ist der Canyon.
Er ist riesig. Der Blick weiß gar nicht was er als erstes fixieren und anschauen soll. Folgt er dann einem Felsmassiv so endet er meist auf einer Hochebene. Diese geht dann wieder in eine weitere Schlucht über. Egal wo man hinschaut, es eröffnen sich neue Berge, Felsmassive, Schluchten.
Obwohl das Wetter wirklich nicht überragend war, waren die Farben beeindruckend. Tausend Rot- und Brauntöne. Wenn dann doch die Sonne rauskommt und die Felsen bescheint, dann fangen die Farben an zu leuchten.
Ich bin dankbar für die gewählte Reisezeit, die es erlaubt, die Natur allein zu genießen. Sobald man mehr als 1 km zu Fuß vom Parkplatz weg ist gibt es keine Leute mehr. Zumindest haben dann alle Japaner, Chinesen und Inder aufgegeben.
Ehrlich beeindruckt bin ich auch von der ziemlich unaufdringlichen und funktionierenden Infrastruktur welche die Amis hier aufgebaut haben. Obwohl es große Parkplätze usw. gib,t ist das nicht unangenehm. Auch der Weg direkt am Rand der Schlucht ist gut ausgebaut aber nicht übermäßig abgesichert, also nicht durch unsinnige Gitter und Zäune verbaut.
Zufällig haben wir im Visitorcenter gelesen, dass unser nächstes Ziel, der Zion NP wegen Überflutung gesperrt ist. Ein Anruf beim Hotel brachte aber Entwarnung.
Offensichtlich ist rings um uns die Wetterkatastrophe losgebrochen. Überschwemmungen in Arizona, Utah und Las Vegas. Wir haben außer Regen von oben davon noch nichts gemerkt. Bleibt hoffentlich so!
new idea for fish
Auf dem Weg zum Grand Canyon
Regen ! Lake Havasu ist nicht der Rede wert. Der Ort ist vor allem berühmt für eine Brücke, die früher mal in London stand und von dort hierher transportiert und wieder aufgebaut wurde.
Ansonsten ist es ein Durchgangsstraße mit Unmengen an Märkten und Fastfood-Restaurants. Diese Konsum-Infrastruktur ist überall die gleiche. Supermärkte, Baumärkte, Büromittelmärkte, Autohäuser, Walmarts, Segaways, Fsatfood (Wendys, Donut-King, Diary-Queen, Tacos, Chillis, Dennys, McDonalds, Burgerking, Mexican-Kette A…X, China-Kette A…X, Starbucks) und ringsum riesige Parkplätze. Die Fahrt ging ca. 100km über die Route 66. Diese berühmte Ost-West-Verbindung (Chicago-LA) wurde durch die großen Highways unwichtig. Leider ist nur noch sehr wenig vom alten Glanz zu sehen. Im Ort Seligmann haben wir eine größere Rast gemacht. Der Ort besteht aus alter, abgetakelten Touristenattraktionen wie zum Beispiel eine nachgebaute Westernstrasse. Wir haben aber ein sehr nettes Café gefunden, welches sogar deutsche Küche im Angebot hat (Wiener Schnitzel, Bratwurst mit deutschem Senf aus der Löwen-Tube und Torte).
Haben uns aber für das leichte amerikanische Menü entschieden (Burger XXL mit Pommes sowie ein Flatiron-Steak mit Röstkartoffel, Toast und einem Blatt Salat).
Die Landschaft war wieder sehr spektakulär. Die Wüste mit weiten Flächen bis zum Horizont, die Berge vor uns. Irgendwann ist die Wüste ziemlich plötzlich in Wald übergegangen. Die Verkehrsschilder warnten nicht mehr vor Ziegen sondern vor Elchen, es ging immer bergauf, der Regen wurde zu Schneeregen. Jetzt sitzen wir im Best Western, trinken Bier, schauen Football und hoffen auf besseres Wetter für die Tour morgen.
Joshua Tree
Nach einem netten Abend in Palm Springs und einer guten Nacht in einem typischen Motel (Auto parkt praktisch im Schlafzimmer) sind wir heut morgen bei strömenden Regen in den Joshua Tree Nationalpark gefahren. Auf dem Weg lag noch ein kleines Autohaus in dem ich fast schwach geworden wäre.
Anfangs haben wir befürchtet, der Tag fällt völlig ins Wasser aber dann wurde das Wetter etwas besser und wir haben einen wundervollen Tag in dem NP verbracht.
Die Landschaft ist unbeschreiblich. Weite leere Flächen wechseln sich ab mit Felslandschaften die aussehen als hätte ein Riese Murmeln gespielt. Die Felsen aus einem Material wie grober Beton. Die Vegetation ist wie in einem botanischen Garten und er Geruch der Luft erinnert an Honig.
Am schönsten sind aber die Joshua Tree. Die konnten sich nicht entscheiden ob sie Baum oder Palme sein wollten. Sehen alle sehr lustig aus. Ich will so einen für zu Hause haben. Mal sehen ob ich einen Palmenexperten auftreiben kann
Weiter nach Lake Havasu ging es dann auf einer sehr einsamen Straße (I65) durch völlig menschenleere Gebiete. War wie im Film und hat die Klischees an Straßen in den USA voll erfüllt. Schnurgerade und ewig lang. Wir hatten am Ende echt Probleme noch zur nächsten Tanke zu kommen. Naja, das ist man eben nicht gewöhnt 300 km ohne Dorf und Tankstelle.