Jetzt liege ich im Softbed des Zuges von Hanoi nach Ho Chi Minh Stadt. Ich fahre bis Hue und die Fahrt dauert 13 Stunden, von 20-9 .

Das Abteil ist eng aber bequem, mit vier Schlafplätzen. Leider sind die Mitreisenden Vietnamesen, die kein Englisch sprechen, so dass die Kommunikation ausfallen muss. Zu sehen gibt es auch erst ab dem Sonnenaufgang um 5.30 etwas, also trink ich noch ein Hanoi Bier und mach ein Schläfchen. 

 

Steht im Zeichen von Onkel Ho

Neben der Altstadt gibt es das Zidadellen- und das französische Viertel. Im ersteren befinden sich die Regierungsgebäude, Militär und das Mausoleum von Ho Chi Min. 

Das Mausoleum ist nur vormittags zu besichtigen und da man mindestens eine Stunde anstehen muss, war mir auch die schönste Leich nicht wert so bald aufzustehen.

Das Regierungsviertel ist nichts Besonderes. Einzig der Präsiidentenpalast beeindruckt. Schön ist die Geschichte, das Onkel Ho da nie eingezogen ist, weil es ihm zu protzig war.

Natürlich sieht man hier Hammer und Sichel, rote und gelbe Sterne und Losungen. Aber das alles ist sehr zurückhaltend, beinahe als ob sie es selbst nicht mehr ernst meinen. Ich bin nicht einmal kontrolliert worden und die Soldaten lächeln. Das würde man in anderen Ländern, mitten im Machtzentrum, nicht erleben.

Direkt neben dem Mausoleum eine buddhistische Pagode mit schöner Stimmung, duftenden Räucherstäbchen und einem leckeren Obststand. Für zwei gekaufte Mangos gab es Bananen und Anannas als Geschenk dazu.

 

Im französischen Vierel finden sich viele Botschaften und die über gebliebenen Gebäude aus der Kolonialzeit.

Leider blieb dafür nicht mehr Zeit zum besichtigen.

 

Die netten Menschen im Hotel haben mir eine Karte für das berühmte Wasserpuppentheater besorgt. 

Auf dem Weg zum See habe ich mich wieder zweimal verlaufen. Sollte eigentlich nicht möglich sein, geht aber doch. Glücklicherweise stehen überall Straßennamen, die man sogar lesen kann und es gibt eine Karte.

(Es ist wirklich ein großer Vorteil, dass hier lateinische Schrift verwendet wird. Das macht die Orientierung viel leichter. Bestimmt kann ich kein Wort richtig aussprechen, aber die Namen von Straßen und Gebäuden sind so zu finden.)

Das Stück besteht aus mehreren Szenen aus Legenden oder dem täglichen Leben. Die Puppenspieler stehen im hüfttiefen Wasser hinter einem Vorhang und bewegen die Puppen mit Stangen. Bestimmt sehr anstrengend.

Die Musik dazu und die Geräusche werden live von einer Gruppe Musiker gemacht. Eine Mischung aus traditioneller Musik und westlichen Rhythmen.

Alles in allem eine interessante Stunde. 

Leckeres Frühstück mit Gemüsesuppe, Nudeln und viel frischem Obst und einen schlechten Kaffee im Hotel. Einen guten Kaffee in der Bar gegenüber und ab ins Stadtleben.

Hanoi ist eine Tagstadt. Vormittags tobt das Leben und der Verkehr während gestern Abend im Vergleich ziemliche Ruhe war. 

Der Weg führte mich zum Literaturpalast. Eine sehr alte Universität in der die Lehren des Konfuzius unterrichtet wurden. Schön!

 

Ein kleiner Imbiss nach soviel Kultur und Bildung kam gerade recht. Garküche auf der Straße. Sooooo lecker. Ich weiß garnicht warum die vielen Vietnamesen in Deutschland nicht damit ihr Geld verdienen. Also ich könnte davon leben.

Der obligatorische Besuch im Kriegsmuseum. Mehr zu diesem Thema werde ich mir nicht ansehen, aber der Vietnamkrieg war bei mir  bisher so fest mit dem Wort Vietnam verbunden, dass ich mich da schon informieren wollte. Jedes Buch bringt mehr Info aber warum sollen die Vietnamesen sich nicht feiern. Etwas anderes ist es nicht.

Und hier noch ein paar Impressionen von Stadt und Verkehr

Der erste Eindruck ist „sehr angenehm“. Die knapp einstündige Fahrt vom Flughafen in die Altstadt führt über eine vierspurige Autobahn. Daneben Reis und Gemüsefelder, einige wenige Häuser und Friedhöfe. Ich habe keinerlei Slums gesehen, auch keinen Menschen die an oder neben der Straße leben. Das ist ein genereller Eindruck, man sieht keinen Armut, keine bettelnden Menschen, keine hungernden Kinder. Weiß noch nicht ob die versteckt sind oder ob es keine gibt.

Das Hotel ist schön, mitten in der Altstadt. Sehr viel und absolut freundliches und aufmerksames Personal.

Die Stadt wimmelt von Menschen auf Rollern. Fahrräder sieht man kaum, aber Roller und weniger Autos. Der Verkehr ist weniger schlimm als ich nach allen Beschreibungen dachte. Man kann sehr wohl die Straße queren. Angst wäre aber der falsche Begleiter.

Abendessen nicht gleich in einer der leckeren Garküchen, sondern erstmal in einem Restaurant. Dort saß dann auch der wunderschöne Gecko an der Wand.

Zumindest das Essen erinnert sehr an den Loriot Sketch….

10 Stunden dauern schon lang wenn man eingezwängt am Fenster hockt und nur bei Mithilfe der Sitznachbarn aufstehen kann. Ein Glück dass das Entertainmentsystem funktioniert und noch ein Extrafilm auf dem IPad war.

Jetzt Umsteigen in BKK

An dem Flughafen ließe sich auch gut und gerne ein Tag beim Anschauen der vielen Läden verbringen. Leider hat die Zeit nur für eine Tüte getrockneter Mangos gereicht. 

Der Transfer war problemlos wenn auch ziemlich weit. Eine weitere Sicherheitskontrolle mit Bodyscanner und Fummeln und Schuhe ausziehen und Kamera extra untersuchen. Jetzt ist alles sowas von Safe. 

 

10 Tage Vietnam.

Ich fliege mit Thai Airways von MUC über Bangkok nach Hanoi. Mit ner alten 747, dabei wäre der gleiche Flug von FRA im A380 möglich gewesen. Augen auf beim Buchen oder Experten fragen. Nicht wahr Herr M. ?

Aber jetzt geht es erst mal mit der Bahn nach München und dann ähhhh in 30 Minuten ähhhhh vom Haupbahnhof ähhhhh zum Flughafen vorbei am Geldautomaten ähhhh

Upgrade oder kein Upgrade, dass ist dann die Frage. Glaub nicht dran, aber es gibt da schon verrückte andere Beispiele.

In den drei Stunden am Flughafen werde ich die Hälfte der Urlaubskasse auf den Kopf hauen. Starbucks, eine Kleinigkeit zu Essen und ein Minishopping im DutyFree reichen da schon aus.