Heute morgen sah das Wetter very british aus. Nebel, feiner Regen…richtiger Mist also.

Wie immer half ein gutes gesundes Frühstück. Die Begrüßung beim Verlassen des Hauses gefiel mir sehr gut, wenn auch das Knuddeln wegen der Nässe etwas kurz kam.

Eine langsame Fahrt durchs Moor (25 km, 45 min) führte nach Buckfast Abby. Eine aktive Benediktiner Abtei.

Interessant und für christliche Kirchen ungewöhnlich spirituell. Man merkte, dass dort junge Mönche leben und arbeiten.

Sehr gut hat mir gefallen, dass in der Ausstellung alle religiösen Aussagen nicht absolut formuliert waren, sondern immer auch die Möglichkeit des Nicht-Glaubens gelassen haben. „We believe that ….“

Der Ort, in dem die Abtei steht, heißt Buckfastleight. Ein beschauliches Städtchen mit Läden, Cafes und einer Station der alten Steam Railway. Sehr schön hergerichtet und in Betrieb gehalten. 

Der Name der alten Dampflok hat sicherlich keinen Bezug zu lebenden Personen.

Widecomb on the Moore, ein Ort mitten im Dartmoore. Und heute fand die jährliche Messe mit Markt und Wettkämpfen statt. Wettbewerbe um die schönsten Schafe, Ponies, Kühe und Hunde. Viele Buden mit Krimskrams, alte Autos, Traktoren, Landmaschinen. Eine Vorführung alter Handwerkskunst. Die Säge sah gruselig aus und es wunderte sehr, dass die alten Männer noch alle Gliedmaßen besaßen.

Ganz viele wunderschöne Hunde. Der Wettbewerb hatte solch feine Kategorien wie: „der schönste Senior“ oder „der Hund, den die Jury am liebsten mit nach Hause nähme“.

Der Ort ist eigentlich sehr klein und liegt mitten im Moor. Die Parkplätze weit draußen sind mit einem gut funktionierenden Bus Shuttle mit dem Ort verbunden. Alles sehr gut organisiert mit ganz vielen Freiwilligen. Offensichtlich ein wichtiges Event.

  

Der erste Tag begann sehr englisch: strömender Landregen und ein „full english cooked breakfast with all… “ means with black pudding as well.  Solch ein Frühstück ist vielleicht nicht gut für den Körper, aber super für die Seele und vertreibt jeden Ärger über schlechtes Wetter.

Unweit vom Hotel „White Hart Inn“ ist die Kathedrale von Exeter. Eine sehr schöne gotische Kirche. Nicht so hoch wie die in Deutschland oder Frankreich, dafür sehr hell, weit, mit einer wunderbaren Struktur. Das fast schon Filigrane der Gewölbe beeindruckt sehr.

 

Nach einem kleinen Shoppingspaziergang im Regen ging es mit dem Taxi zur Hertz Station, den Kia Ceed abholen. Die ersten Meilen durch die Stadt auf der falschen Seite waren, dank dem Stop and Go Verkehr, kein Problem. Wir werden sehen wie das weiter geht.

Am späten Nachmittag noch zum Kai (sic!) an den Fluss Exe. Kleine Läden und Cafes in den alten Hafengebäuden. Geht so.

Dann ein erstes Vorabend-Bier in Francis Drakes Lieblingspub. Der wird wohl einige davon gehabt haben.

Zum Dinner dann das Pubfood im Hotel. 20% off für Gäste. Aber hat auch so gut geschmeckt.

 

4:00, mitten in der Nacht piept der Wecker. Selbst der Hr. Hund ist überzeugt, dass seine Menschen jetzt spinnen.

Fahrt nach Nürnberg wäre auch noch mit dem letzten Nightliner gegangen, aber wer traut sich das schon….Am Bahnhof die üblichen Nachtgespenster. Und recht viele Urlauber, naja, der erste Zug nach Frankfurt und zum Flughafen. 

 Jetzt sitze ich schon beim ersten Highlight der Reise in der Mitropa am Bahnhof in Frankfurt und warte auf den Anschluss nach Brüssel.

 

Irgendwo auf der üblichen Strecke wird gebaut und so fährt der Zug durch Orte und Gegenden von denen ich noch nie gehört hab. Mittlerweile hat er Aachen erreicht.

Und schon in UK!

Das Einchecken in den Eurostar in Brüssel funktioniert wie beim Fliegen. Mit Security etc. Nicht ganz so intensiv und es gibt auch kein Verbot von Flüssigkeiten aber Gepäck wird geröntgt  und man selbst muss durch einen Detektor.

Die Passkontrolle findet noch vor der Abfahrt statt. Deswegen auf belgischem Boden aber schon in Großbritannien.

Der Zug selbst erinnert an einen frühen ICE, zumindest in der Holzklasse nichts Besonderes.

In der Umgebung von Calais, also am Eingang zum Tunnel erinnern die Zäune an die DDR Grenze.

Festung Europa

 

Eine schöne Reise mit vielen ganz neuen Eindrücken. Israel ist leicht zu bereisen, Straßenverkehr wie bei uns, das Busnetz ist gut ausgebaut. Wegen der anderen Schrift ist es nicht immer einfach sich zu orientieren zumal nicht immer alles auf englisch anschrieben  wird. Die meisten jüngeren Leute sprechen englisch, wenn es nicht gerade Russen sind, wovon es im Service sehr viele gibt.

Oft ist es sinnvoll im Vorfeld genau zu recherchieren welcher Bus, welche Richtung, wieviele Stationen. Google Offline Karten helfen sehr in den Städten. Wifi in allen Restaurants und Cafés verfügbar. Man muss nach dem Passwort fragen.

Bezahlung geht immer mit Karte, komischerweise ohne Unterschrift und Pin. Bargeld aus dem ATM, da muss man einen suchen, der englisch kann und vertrauensvoll aussieht.

Kleidung an den heiligen Stätten muss lang sein und bei den Damen die Schultern bedeckt. Männer immer eine Kopfbedeckung.

Von der problematischen Beziehung zu Palestina merkt man nichts, außer die hohe Zahl an Soldaten in Jerusalem.

Ein Graffiti bringt es aber ganz gut auf den Punkt.

 

Schalom

Letzter Tag und letzte Übernachtung in Jaffa, dem alten Teil von Tel Aviv. Arabisch geprägt war es lange Zeit der Hafen der Stadt mit vielen historischen und religiösen Bezügen. Von hier wurden die berühmten Jaffa Orangen verschifft, hier brach Jonas auf, bevor er vom Wal gefressen wurde, hier brach Petrus mit den jüdischen Speisevorschriften. Sonst gäb es keine Schäuferla.

Heute sehr touristisch und kommerzialisiert. Nicht immer schön, teuer, viel Nepp und ganz viele hippe Hippster und andere Sauf- und Kiff-Nasen.

Sehr schön und eigentlich für sich ein einziges Grund wieder zu kommen ist der Strand.

Am Abend nochmal in die Stadt . Da der Beginn des Sukot, des Laubhüttenfests wie ein Sabbat gefeiert wird, sind wieder einige Restaurants geschlossen. 

Vorletzte Station ist die Hafenstadt Haifa nördlich von Tel Aviv.

Die Stadt ist an den Carmel-Berg gebaut. Viel Treppen steigen und ein ständiges auf und ab. Hier muss man seine Wege genau  planen.

Haifa ist nochmal anders als Tel Aviv und Jerusalem. Nicht so hipp und nicht so fromm. Auch in Israel gibt es solch Spruch: in Tel Aviv  feiern, in Jerusalem beten und in Haifa arbeiten. In der Tat sieht man keine „Schwarzen“, der Abend des Shabat wird mit Party bis tief in die Nacht gefeiert.

Das bekannteste Bauwerk sind die Gärten der Bahai. Wunderschön, gepflegt, mit Bäumen und Pflanzen aus aller Welt. Und in der Mitte der Schrein der Bahai (Grabmal) sowie eine Halle, in welcher die heiligen Schriften aufbewahrt werden.

Die Bahai ist die jüngste der monotheistischen Religionen und klingt in erster Betrachtung sehr angenehm. Wer weiss wo der Haken ist.

Hier noch das Bild eines Ladens in dem die Zeit stehen geblieben ist. Man beachte die Währungen: