Leider wieder Regen, zumindest am Vormittag. Wir sind mit dem Auto im Kreis gefahren, haben dabei ein tolles Frühstückslokal gefunden und genutzt. Dann wollten wir eine Ghostvillage (Grafton) besuchen. So ist es zumindest im Reiseführer angekündigt. Leider ist das zu Tode saniert worden. Nichts spannendes mehr. Eine sanierte Kirche und ein ebensolcher ehemaliger Saloon, das war alles. Aber die Fahrt über unbefestigte Wege mit unserem Jeep hat Spaß gemacht, mir zumindest. Das Auto sah hinterher richtig wie ein Geländewagen aus. Diese netten Tiere sind uns unterwegs am Straßenrand begegnet. Haben Glück Thanksgiving und Weihnachten überlebt zu haben. Zion 2 011_cr Am Nachmittag haben wir dann noch eine Wanderung zu drei Wasserfällen gemacht. Der Weg führt hinter dem herabfallenden Wasser lang. Sehr nett und nass. Zion 2 050 Zion 2 046 Am Abend dann noch ein Spaziergang durch den Ort Springdale. Die haben sich mit der Weihnachtsbeleuchtung viel Mühe gegeben: Zion 2 065Zion 2 059

Den gestrigen Weihnachtsabend haben wir schon hier im Zion NP verbracht. Es war nicht sehr feierlich, aber das haben wir auch nicht erwartet. Das Hotel hat ein eigenes Steakhaus und eine Brauerei, so dass für leibliches Wohl umfassend gesorgt war. Die brauen sogar ein Hefeweizen, das heißt auch so, was zwar an Gutmann nicht ran kommt aber wirklich gut schmeckt. Wobei, ab dem dritten ist kaum noch ein Unterschied zu erkennen. Den ersten Weihnachtstag haben wir mit einem typisch amerikanischen Frühstück begonnen bevor wir in den Park aufgebrochen sind. Pancakes mit Ahornsirup, dazu Ei (Sunnyside up) und Schinken für Eva und einen kleinen Jogurt mit Obst für mich. Zion 1 003     Zion 1 129 Der Zion NP ist eigentlich das Ende des Tals, in welchem sich auch der Ort mit unserem Hotel (Springdale) befindet. Der Fluss hat sich 500m tief in den Fels eingegraben und so kann man hier mal einen  Canyon von unten betrachten. Laut Reiseführer ist das interessanteste Stück nicht trockenen Fußes zu bewältigen. Wenn man dem Fluss weiter talaufwärts folgt, das geht nur mit Waten in Wasser, kommt man an eine Stelle, wo rechts und links 500m hohe Felswände stehen und der Abstand zwischen diesen nur 7m beträgt. Wegen des Hochwassers war der Weg allerdings gesperrt. Sonst wären wir da hinter, ehrlich! So haben wir eben eine Wanderung bergauf unternommen. Vorbei an Wasserfällen hat uns der Aufstieg mit einem atemberaubenden Blick über das Tal belohnt. Zion 1 097Zion 1 094Zion 1 054Zion 1 015

Wir wünschen Euch Allen ein frohes, friedvolles Weihnachtsfest. Lasst es Euch gut gehen, seid gut zu einander und ganz viele Geschenke für Alle !
Habt ganz vielen Dank für Eure lieben Wünsche und Grüße und Kommentare. Es ist immer schön etwas zu lesen.

rudi2.
Heute sind wir durch die Weiten von Arizona und Utah gefahren. Eine sehr schöne aber auch trostlose Gegend. Toll zum Anschauen aber hier möchte man noch nicht mal tot über dem Zaun hängen (um mal einen Freund zu zitieren)

Erlebt haben wir eine hoffentlich nicht typische Begebenheit:  Wir haben in einem Nest mit 10 Häuser, 100 Autowracks und 1 Tankstelle getankt. In dem Tankstellenshop stand eine Familie mit ihrem ca. 12 jährigen Sohn und haben für ihn ein Weihnachtsgeschenk ausgesucht. Der Tankstellenbesitzer hat sie kräftig beraten. Der Bub hatte das ausgesuchte Geschenk schon in der Hand und es wurden nur noch weitere Alternativen geprüft.

Bei dem guten Stück handelte es sich um ein Gewehr ! Ich kenne mich nicht aus aber es sah nicht aus wie ein klassisches Jagdgewehr und auch bei den Alternativen handelte es sich eher um halbautomatische Knarren.

Hoffentlich schießt er sich nicht gleich heute in den Fuß oder den Papa über den Haufen…..obwohl…..

Es hat geschneit heut Nacht. Nicht viel und ganz nasser Schnee, aber es war weiß. Laut Wetterbericht sollte der Nebel ab Mittag verschwinden und so sind wir 12 Uhr wieder an die Kante gefahren. Diesmal die Westseite der Südseite. Der Canyon hat zwei Kanten oder Rims. Den North-Rim, welcher wesentlich weniger erschlossen und im Winter nicht zu besuchen ist und den South-Rim. Der von den meisten Touristen besuchte Teil des GC ist ein ganz kleines Stück am South-Rim. Dort finden sich alle touristischen Einrichtungen (Lodges, tolle Hotels “El Tovar”, Campingplätze, Hospital, Supermarkt usw.). Es gibt eine Straße welche sich über ca. 30km am South-Rim entlang zieht und die verschiedenen Aussichtspunkte miteinander verbindet. Dort finden sich dann jeweils große Parkplätze, welche im Sommer bestimmt unendlich voll sind. Wir waren fast allein. Direkt an der Kante läuft auch ein gut ausgebauter und meist rollstuhlgerechter Wanderweg (Asphalt) auf dem wir auch einige Kilometer gelaufen sind und und wirklich fast allein waren. Und auf diesem Weg haben wir ihn dann gesehen: rudi_cr

Dieser Platz ist überwältigend. Ich bin sicher nicht nah am Wasser gebaut aber bei dem Anblick kamen mir die Tränen.
Hab vorhin noch überlegt was eigentlich der bestimmende, tiefere Gedanke ist und ich glaube, es ist die Einsicht in meine/unsere Unbedeutendheit. Dieser Canyon ist Milliausend Jahre alt. Die untersten Gesteinsschichten, durch die sich der Colorado jetzt frisst, sind in einer Zeit entstanden, da wurde die Erde gerade mal von den ersten Einzeller bewohnt. Der Canyon wird eines Tages sagen: ach ja, ich hatte auch mal Menschen, aber das ging vorbei……
Grand Canyon 007    Grand Canyon 054
Es hat wenig Sinn zu versuchen den Canyon zu beschreiben, aber ich versuch es mal:
Man fährt über eine ganz normale Straße in den NP. Es gibt nur diesen einen Zugang und ich will mir lieber nicht vorzustellen wie es hier im Sommer zugeht. Man muss eine Gebühr von 25$ entrichten (oder man kauft einen Pass für 80, der dann für alle NP gültig ist). Die Straße endet auf einem großen Parkplatz und direkt daneben ist der Canyon.
Er ist riesig. Der Blick weiß gar nicht was er als erstes fixieren und anschauen soll. Folgt er dann einem Felsmassiv so endet er meist auf einer Hochebene. Diese geht dann wieder in eine weitere Schlucht über. Egal wo man hinschaut, es eröffnen sich neue Berge, Felsmassive, Schluchten.
Grand Canyon 109  Grand Canyon 164   Grand Canyon 182
Obwohl das Wetter wirklich nicht überragend war, waren die Farben beeindruckend. Tausend Rot- und Brauntöne. Wenn dann doch die Sonne rauskommt und die Felsen bescheint, dann fangen die Farben an zu leuchten.
Ich bin dankbar für die gewählte Reisezeit, die es erlaubt, die Natur allein zu genießen. Sobald man mehr als 1 km zu Fuß vom Parkplatz weg ist gibt es keine Leute mehr. Zumindest haben dann alle Japaner, Chinesen und Inder aufgegeben.
Ehrlich beeindruckt bin ich auch von der ziemlich unaufdringlichen und funktionierenden Infrastruktur welche die Amis hier aufgebaut haben. Obwohl es große Parkplätze usw. gib,t ist das nicht unangenehm. Auch der Weg direkt am Rand der Schlucht ist gut ausgebaut aber nicht übermäßig abgesichert, also nicht durch unsinnige Gitter und Zäune verbaut.
Zufällig haben wir im Visitorcenter gelesen, dass unser nächstes Ziel, der Zion NP wegen Überflutung gesperrt ist. Ein Anruf beim Hotel brachte aber Entwarnung.
Offensichtlich ist rings um uns die Wetterkatastrophe losgebrochen. Überschwemmungen in Arizona, Utah und Las Vegas. Wir haben außer Regen von  oben davon noch nichts gemerkt. Bleibt hoffentlich so!
Grand Canyon 204   Grand Canyon 136   Grand Canyon 217

Regen ! Lake Havasu ist nicht der Rede wert. Der Ort ist vor allem berühmt für eine Brücke, die früher mal in London stand und von dort hierher transportiert und wieder aufgebaut wurde.
Ansonsten ist es ein Durchgangsstraße mit Unmengen an Märkten und Fastfood-Restaurants. GC1 005 Diese Konsum-Infrastruktur ist überall die gleiche. Supermärkte, Baumärkte, Büromittelmärkte, Autohäuser, Walmarts, Segaways, Fsatfood (Wendys, Donut-King, Diary-Queen, Tacos, Chillis, Dennys, McDonalds, Burgerking, Mexican-Kette A…X, China-Kette A…X, Starbucks) und ringsum riesige Parkplätze. Die Fahrt ging ca. 100km über die Route 66. Diese berühmte Ost-West-Verbindung (Chicago-LA) wurde durch die großen Highways unwichtig. Leider ist nur noch sehr wenig vom alten Glanz zu sehen. Im Ort Seligmann haben wir eine größere Rast gemacht. Der Ort besteht aus alter, abgetakelten Touristenattraktionen wie zum Beispiel eine nachgebaute Westernstrasse. Wir haben aber ein sehr nettes Café gefunden, welches sogar deutsche Küche im Angebot hat (Wiener Schnitzel, Bratwurst mit deutschem Senf aus der Löwen-Tube und Torte).
Haben uns aber für das leichte amerikanische Menü entschieden (Burger XXL mit Pommes sowie ein Flatiron-Steak mit Röstkartoffel, Toast und einem Blatt Salat). GC1 010   GC1 016   GC1 012 Die Landschaft war wieder sehr spektakulär. Die Wüste mit weiten Flächen bis zum Horizont, die Berge vor uns. Irgendwann ist die Wüste ziemlich plötzlich in Wald übergegangen. Die Verkehrsschilder warnten nicht mehr vor Ziegen sondern vor Elchen, es ging immer bergauf, der Regen wurde zu Schneeregen. Jetzt sitzen wir im Best Western, trinken Bier, schauen Football und hoffen auf besseres Wetter für die Tour morgen.

Nach einem netten Abend in Palm Springs und einer guten Nacht in einem typischen Motel (Auto parkt praktisch im Schlafzimmer) sind wir heut morgen bei strömenden Regen in den Joshua Tree Nationalpark gefahren. Auf dem Weg lag noch ein kleines Autohaus in dem ich fast schwach geworden wäre.
Joshua 053
Anfangs haben wir befürchtet, der Tag fällt völlig ins Wasser aber dann wurde das Wetter etwas besser und wir haben einen wundervollen Tag in dem NP verbracht.
Die Landschaft ist unbeschreiblich. Weite leere Flächen wechseln sich ab mit Felslandschaften die aussehen als hätte ein Riese Murmeln gespielt. Die Felsen aus einem Material wie grober Beton. Die Vegetation ist wie in einem botanischen Garten und er Geruch der Luft erinnert an Honig.
Joshua 119
Am schönsten sind aber die Joshua Tree. Die konnten sich nicht entscheiden ob sie Baum oder Palme sein wollten. Sehen alle sehr lustig aus. Ich will so einen für zu Hause haben. Mal sehen ob ich einen Palmenexperten auftreiben kann Zwinkerndes Smiley
Joshua 076   Joshua 110
Weiter nach Lake Havasu ging es dann auf einer sehr einsamen Straße (I65) durch völlig menschenleere Gebiete. War wie im Film und hat die Klischees an Straßen in den USA voll erfüllt. Schnurgerade und ewig lang. Wir hatten am Ende echt Probleme noch zur nächsten Tanke zu kommen. Naja, das ist man eben nicht gewöhnt 300 km ohne Dorf und Tankstelle.
Joshua 146

noch ein paar Infos für die Freunde der gepflegten Kräuterzigaretten. In Kalifornien ist Marihuana praktisch legal. Es gibt dafür Supermärkte und man benötigt nur ein Rezept vom Doktor. Das bekommt aber jeder der einen entsprechenden Doc kennt und die Gebühr bezahlt. Dies führt dazu, dass gekifft wird was das Zeug hält. Wenn man an manchen Stationen aus der Metro kommt, dann muss man eigentlich nur ein bisschen tief einatmen um gut drauf zu kommen. Öfters hängt auch einfach so auf der Straße der typische Geruch in der Luft. Auf den Straßen sind es aber oft die allerärmsten “homeless people” die in Gruppen beisammensitzen und Pott rauchen. Bei uns saufen sie. In beiden Fällen kann man sich über Ursache und Wirkung Gedanken machen.

Heute sind wir nach L.A. geflogen haben unser Auto übernommen und haben uns auf dem Weg in die Wildnis gemacht. Von Alamo haben wir einen schönen Jeep bekommen. Konnte wählen zwischen KIA und dem Jeep und ich habe mich für das Original endschieden obwohl der Andere bestimmt mehr Schnickschnack gehabt hätte, und ich liebe es doch an Schaltern und Knöpfen rumzuspielen. Das Wetter ist leider wirklich schlecht. Es regnet in Strömen und ist nebelig. Die ersten Kilometer waren wir in einem richtigen Wolkenbruch unterwegs. la1 003 L.A. selbst scheint eine riesige Stadt zu sein. Wir waren ewig auf dem Highway unterwegs und es war immer noch Stadt L.A. An der Straße große Einkaufszentren und Fressgebiete (nicht nur McDonalds und Burger King, nein, es  gibt es bestimmt 20 verschiedene ähnliche Läden). Dann wieder Wohngebiete mit Unmengen von kleinen, einstöckigen, uniformen Häusern.
Macht keinen sehr schönen Eindruck. Hoffe das es im Zentrum doch etwas Schönes zu sehen gibt. Plötzlich waren wir in der Wüste. Wir fuhren durch ein Gebiet voller Windräder. Dagegen sind die Windparks in Deutschland winzig.
Musste natürlich gleich mal den 4WD ausprobieren und bin ein Stück in die Landschaft reingefahren. Kakteen, eine ganz andere Vegetation, Müll und plötzlich eine Weihnachtsdekoration. la1 023    la1 027