Heut haben wir das erste Mal die Kleiderhügel gebaut. Glücklicherweise darf ich 40kg Freigepäck mitnehmen. Da muss man sich nicht so einschränken. Ein bischen Sorge macht uns jetzt schon der Winter. Garnicht so einfach zu endscheiden was mit muss.

Gestern abend ein U2-Konzert vor dem Brandenburger Tor !

Der Pariser Platz war total abgesperrt und ein Eisverkäufer (Hagen Dazz , was sonst?) erzählte, dass am Abend U2 ein 30 minütiges Konzert geben würden.
Die Karten waren natürlich alle verkauft (am Ende hab ich erfahren, dass sie verschenkt wurden) aber am Zaun fand sich ein schönes Plätzchen für mich. Viel Gedränge mit guter Stimmung. Plötzlich, kurz vor 18.30 wurden die Absperrungen geöffnet und alle konnten näher an die Bühne ran. So viel besser war die Sicht dort auch nicht, aber das war völlig egal…. Ein geiles Erlebnis die Band an diesem Platz zu hören. One, Bloody Sunday und Beautiful Day. Nach einer halben Stunde war leider schon wieder Schluss.

Rückflug wieder mit Swiss.
Danke der Super-sitze (sie lassen sich wirklich flach wie ein Bett machen) konnte ich einige Stunden schlafen.

Umsteigen in Zürich und ganz pünktlich in Nürnberg

Der Kulturschock ist in diese Richtung genauso gross. Ich hab 1-2 Stunden gebraucht um wieder hier anzukommen. Die Ruhe auf den Strassen, der wenige Verkehr, die Sauberkeit, die wenigen Menschen…..

Die Tour zu vier religiösen Stätten…..

Nach  Frühstück und Pool trafen wir uns gegen 11 mit Sangeeta. Wir haben mit ihr eine „religous tour“ vereinbart.
Erster Haltepunkt war allerdings ein sehr weltliches und schönes Hotel, welches uns empfohlen wurde. Sahara Star. Sieht von aussen aus wie ein fast eingefallenes Fussballstadion…aber im Inneren wartet der Luxus…..

Als nächstes ging es in ein arabisches Viertel. Dort gibt eine Moschee, welche wegen einiger Grabmäler sehr heilig ist. (Makhdoom Ali Mahimi) Ein sehr anders Mumbai. Die Leute typisch arabisch gekleidet, Männer im Kaftan und Frauen tief verschleiert. Dazwischen halb nackte Kinder, Ziegen, Hunde, Enten und Hühner. Beim ersten Foto kamen laut rufende Polizisten und machten uns auf das diesbezügliche Verbot aufmerksam. Diese Polizisten wichen uns dann auch nicht mehr von der Seite was ein gutes und schlechtes Gefühl machte. Die Moschee selbst sah eher unspektakulär aus.  Ein „weisser Mann“, wegen seiner Kleidung und wegen der Art wie er mit uns sprach, begann uns die Geschichte und die Geschichten zu dem Platz zu erzählen. Mich hat sehr beeindruckt wie liebevoll er über seine Religion gesprochen hat. Er malte tolle Bilder mit Worten.

Zweite Station war der hinduistischer  Siddhivinayak Ganesh Temple .

Das war nun eine ganz neue Erfahrung, wie man sie in Deutschland kaum machen kann.

Die Art und Weise, wie die Menschen ihren Gott feiern, ist schön und weit fröhlicher und lebensfroher als das in einer christlichen Kirche den Anschein hat.

Als erstes besorgt man sich ein Opfer für den Gott. Das kann ein einzelne Blüte sein, so wie ich sie gekauft habe, oder eine grosse Plastikkiste mit vielen Blüten, Kokosnüssen und Nippes wie ich sie bei eingen Indern gesehen habe. An der gekauften Blüte darf man übrigens nicht riechen. Dann taugt sie als Opfer nicht mehr……

Nachdem man sich seiner Schuhe entledigt hat (da gibt es eine kostenfreie und eine kostenpflichtige Methode. Wenn man seine eigenen Schuhe wieder bekommen möchte, empfiehlt es sich die Gebühr zu zahlen 😉 geht es in den Tempel.
Es gibt zwei Schlangen zum Anstehen. Eine für Inder mit mehreren Stunden Wartezeit und eine kostenpflichtige für eilige Beter…..und für uns Touristen.

Im Tempel geht es dann ins Allerheilige. Dort sitzt eine schöne, bunte Ganeshfigur. Die Prister nehmen die Opfer entgegen und legen sie vor der Gottfigur ab. Als „Gegenleistung“ bekommt man etwas vom „Gott“ zurück. Eine Blume oder, wie bei uns, auch eine Süssigkeit. Ausserdem macht der Prister einen orangen Punkt auf die Stirn, als Zeichen dass man im Tempel war. Sollte man den Punkt im Gedränge und der Eile nicht bekommen, dann stehen draussen grosse Becken mit Farbe an denen man sich selbst bemalen kann.

Eine sehr hübsche Sache sind zwei grosse silberne Mäuse. Diese Mäuse sind die Reittiere von Lord Ganesh. Ihnen darf man Botschaften an den Gott ins Ohr flüstern, was die Gläubigen auch fleissig taten. Sehr nett anzusehen wie die Menschen den Mäusen ins Ohr flüstern.

Dritter Tempel war  dann die älteste katholische Kirche in Mumbai, die Mount Mary Church.

Etwas vertrauter aber immer noch sehr unterschiedlich zu den Kirchen in Deutschland. Die Katholiken machen nur einen kleinen Anteil der Bevölkerung aus. Da Hindus tausende von unterschiedlichen Göttern haben, gehen sie auch in eine Kirche wie in einen Tempel und vollziehen dort auch ähnliche Rituale. Die Schuhe werden ausgezogen, es werden Opfer gebracht und es gibt vom Gott etwas zurück. Das alles erfolgt sehr laut und sehr, sehr freundlich.

Letzte Station war der Krishna Tempel. Leider war keine Gottesdienstzeit, so dass wir den Tempel zwar anschauen, aber das typische Hare-Krishna-Mantra nicht live erleben konnten.

Arbeitstag ! Ich bin ja nicht zum Spass hier !

Naja, so schlimm war es auch nicht.

Heute morgen war Matthias angeschlagen und Ingo hat sich krank gemeldet. Wir haben gestern bei unserem Ausflug entgegen aller Hinweise ein paar Nüsse von einem Mann auf der Strasse gekauft. Eigentlich hat die Guidin sie gekauft, und daher kam dann auch unser Vetrauen. War offensichtlich nicht gerechtfertigt. Bin bloss froh, dass es mich nicht erwischt hat.

Der Tag im Büro war wieder sehr ergiebig. Macht wirklich Spass mit den Kollegen zu arbeiten. Sie sind alle sehr offen und cooperativ. Zumindestens fühlt es sich so an 😉
Leider ist uns allen schon gestern das Bargeld aus gegangen. Tauschen kann man im Hotel nur Geld gegen Geld (also nicht mit Creditcard) und die Geldautomaten funktionieren nicht mit der EC-Card (sollten sie eigentlich). Deswegen haben wir unseren Hauptansprechpartner gefragt was zu tun ist, und der hat uns, ohne Quittung, einfach mal 10.000 IR geliehen. Fand ich Klasse !

Der Abend im Hotel war krankheitsbedingt etwas ruhiger. Abschlusswhisky unter Palmen mit Fledermäusen, Flughunden und bei 27 Grad.

Heute weiss ich gar nicht womit ich anfangen soll zu berichten.
Wir habe uns einen halben Tag frei genommen um die Stadt zu besichtigen.

Angefangen hat der Tag wieder mit Yoga. Ich will hier nicht weiter davon schwärmen……..
Nach dem Frühstück haben wir uns für 3 Stunden hingesetzt und die Ergebnisse der vergangenen Tage zusammengefasst und unsere Fragen für den morgigen Abschlusstag formuliert. Bis der Akku vom Notebook alle war, haben wir das neben dem Pool gemacht. Ein sogenannter Poolarbeitsplatz ist ganz modern und wir liegen damit also voll im Trend.

Irgendwann wurde es dann zu heiss, so dass wir den leeren Laptop ausgeschaltet haben und in den Pool umgezogen sind. Aber nur ganz kurz, weil wir gegen zwei mit dem Guide veranredet waren.
Eine junge Frau mit auffällig kurzen Haaren, welche sie aber unter einer hübschen roten Mütze versteckt hat. Sehr untypisches Outfit für Inderinnen. Die Frau ist wirklich Klasse. Sie hat eine tolle Mischung von historischen Fakten und Berichten über das Leben in der Stadt drauf.

Erste Station war eine der typischen Wäschereien in Mumbai. Dort arbeiten nur Männer und sie waschen die Wäsche für die ganze Stadt (nicht nur an dem von uns besichtigten Dobi Ghat, es gibt mehrere). Sieht lustig aus, die ganze weisse und bunte Wäsche im Wind flatternd. Die Leute können in der Regel nicht lesen und schreiben. Trotzdem bekommt jeder die Wäsche zurück, die er abgegeben hat. Funktioniert mit irgendwelchen Zeichen….unglaublich !

Es folgte die Besichtigung des Hauses in dem Gandhi in Mumbai gelebt hat. Den Ort haben bestimmt schon Millionen von Menschen besucht, aber er strahl dennoch etwas erhabenes aus.

Dann ging es zu einem Touristen-Einkaufsladen, welchen ich schon von meinem ersten Besuch kannte. Es gibt da eine überschaubare Auswahl von netten, indisch anmutenden Dingen zu Festpreisen und ohne nervige Verkäufer. Ich hab da einige Mitbringesel erstanden (die lieben! Leser können wich freuen). Die Logistik in dem Laden ist einen extra Post wert.

Gleich bei dem Laden ist das Gate of India (oder besser andersrum). Das Gate wiederum liegt gegenüber dem berühmten Hotel Taj Mahal. Das stand im Zentrum der Attentate vor einigen Monaten. Sehr ergreifend, wenn die Guidin (klingt blöd, aber besser als Führerin) davon erzählt. Sie war eine Stunde vor der Attacke in dem Hotel.

 
Nächster Stop waren die „hangig gardens“. Zwei schön Gärten auf dem höchsten Punkt der Stadt. Genau dahinter liegt der „Tower of silence“. Dort legen die Parsi ihre Toten den Geiern zum Frass vor. Ein solcher netter Vogel sass auf einem der Bäume in dem Park….

Sonnenuntergang !

Durch einen Riesenstau sind wir wieder zurück ins Hotel.

Der Ausflug war toll. Mumbai ist nicht nur dreckig und elend sondern es gibt im Süden der Stadt (Down Town) auch richtig schöne und vor allem sehr interessante Ecken und Strassen. Klar sieht man dort auch Bettler, aber es ist viel harmonischer, die Gegensätze sind bei weitem nicht so extrem wie hier im Norden der Stadt.

Da wir am Samstag noch einen ganzen Tag Zeit haben, haben wir die Guidin noch mal gebeten uns was zu zeigen. Diesmal entweder eine Tour zu verschiedenen religiösen Stätten oder in den grössten Slum Asiens. (Slumdog Millionair spielt da)
Übrigens: mit der Industrie und dem Handwerk in diesem Slum wird ein Umsatz von ca. 650 Millionen $ pro Jahr gemacht. Auch eine wichtige Info.

Heute war ein ganz ernsthafter Arbeitstag. Viele Meetings, viele neue Leute getroffen, viel über die Arbeit unser indischen Kollegen gelernt.

Ganz tapfer bin ich heute morgen um sieben Uhr zum Yoga gegangen. Damit könnte ich mich anfreunden. Aber es ist natürlich schon ein Unterschied ob man praktisch direkt aus dem Bett in den Yoga-Raum fällt und danach sofort unter die Dusche und anschliessend zum Frühstück kann oder ob man, wie es zu Hause nötig wäre, erst mal ein paar Kilometer hinfahren muss.

Der Tag endete mit einer Einladung der Kollegen zum Dinner. Wir waren in einem bekannten chinesischen Restaurant und auch dieses Essen war ganz Klasse und sehr unterschiedlich zu dem, was man bei uns beim Chinesen bekommt. Das Restaurant liegt in einem relativ neu erbauten Viertel von Mumbai. Dort leben fast nur Ausländer oder reiche Inder. Das erste Mal, dass ich das Gefühl hatte, in einer, für meine Erfahrungen normalen Stadt zu sein.

Heut begann der Tag um 07:00 mit….Yoga ! Es gibt eine Yoga-Klasse im SPA hier im Hotel. Viel Atmen durch jeweils ein Nasenloch in verschiedensten Stellungen. Dann einige Dehnübungen und leichte Positionen und eine Superentspannung am Ende. Ach und natürlich mindestens 6 Ommms.

Morgen früh das nächste Mal.

Anschliessend ein leichtes indisches Frühstück mit einem Kaffe und nem Glas lauwarmen Wasser 😉

Der Arbeitstag war recht kurz aber erfolgreich. Wir waren in dem zweiten Atos-Büro. Auch dort am Eingang Gesundheitscheck mit Fieber messen.
Das Mittagessen wurde extra für uns „europäisch“ gewürzt, in einem Restaurant besorgt. Für morgen habe wir gebeten ganz normal in der Kantine essen zu dürfen. Mal sehen ob das ähnlich lecker ist.

Am frühen Abend waren wir dann in einer Mall zum Shopping. Viele Geschäfte sind die vo den gleichen Ketten wie in Deutschland (Esprit, Hilfiger, …) aber es gibt auch Spezialläden die nur Saris oder die entsprechenden inischen Kaftane für Männer verkaufen. Da gibt es ganz feine und richtig teure Sachen. Die Superlebensmittelabteilung entsprach einem kleinen deutschen Supermarkt.

Der Abend endete natürlich wieder mit einem leckeren kleinen Diner und dem obligatorischen Old Monk.